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Krankhaftes Online-Dating und Singles am Rande des Zusammenbruchs

Oh, oh – bald bricht die freie Welt in sich zusammen. Nicht wegen Trump. Sondern wegen Online-Dating. Denn seht einmal, Mädchen und Jungs, ihr brennt psychisch total aus, oder:

Es gibt schon 25-Jährige, die ein Dating-Burn-out haben

Keine Chance für die Liebe, keine Hoffnung auf Familie … das Tränenszenario

Denn ihr da draußen „dated“ bis zur totalen emotionalen (und vielleicht auch körperlichen) Erschöpfung. Psychisch am Boden zerstört, so höre ich jedenfalls, hetzt ihr von Date zu Date, sozusagen auf dem Zahnfleisch. Und nicht nur das:

Sie sind psychisch am Boden, fühlen sich unattraktiv, haben kein Selbstwertgefühl mehr und den Glauben an die Liebe und die Möglichkeit, je einmal eine Familie gründen zu können, verloren.

Dunkle Wolken ziehen auf – die Bevölkerung wird bald aussterben, jedenfalls in der Schweiz. Was da bedeutet? Fremde werden in die Schweiz einströmen müssen, die mit den wenigen verbliebenen, emotional gesunden Frauen und Männer Kinder zeugen können – jedenfalls sind sie dann noch halbe Schweizer. Immerhin.

Auch der Züricher Paartherapeut Rainer Grunert ist überzeugt, dass etwas faul ist in der Datingszene der Eidgenossenschaft:

Weil jedes Date ein neuer Kick ist, geraten sie in eine Dating-Sucht … (und wenn der Kick ausbleibe, seien die Singles ausgebrannt …) und totale Beziehungsunfähigkeit ist die Folge.

Argumente, wie sie gerade passen

Wer’s bisher nicht geglaubt hat: Aus dem Munde eines gestandenen Paartherapeuten bekommen solche Worte Nachdruck, nicht wahr? Und natürlich mischen dann auch noch andere mit, die ihre Firmeninteressen im Auge haben:

Es gibt viele Dating-Portale, die Singles aufgrund von oberflächlichen Übereinstimmungen zusammenbringen.

Klar – so wie Begegnungen in Bars, auf Veranstaltungen, Tagungen oder in Büros. Da kommen auch Singles mit oberflächlicher (oder gar keiner) Übereinstimmung zusammen, und verlieben sich trotzdem. Also hat die Dame in die blaue Luft geschossen, aber kein Argument hervorgebracht. Aber was soll’s: Wenn man gar keine Argumente hat und nur schnattert, dann liegt es eben, wie eine andere Sprecherin eines anderen Portals wissen will, an den „ungünstigen Fotos“. Oder an den Velo-Fahrern. Oder am Kapitalismus.

Ende der Satire

Beginn der Ernsthaftigkeit

Es muss doch auch noch Leute geben, die in einfachen Worten (und nicht so therapeutisch) sagen können, was den Schweizerinnen und Schweizern derzeit fehlt?

Da ist die Züricher Paartherapeutin Angela Della Torre zu loben. Sie reflektiert ein Zeitphänomen und sagt:

Weil ihr Profil mit einem anderen übereinstimmte, glauben sie, den Partner fürs Leben gefunden zu haben.

Und das immer wieder aus Neue, solange biss sich die kleinste Klippe zeige – dann sei es eben kein „perfect match“. Das klingt glaubwürdig, denn die Suche nach dem Absoluten führte bisher noch jeden Menschen an den Rand des Abgrunds.

Hört nicht auf Annahmen, glaubt niemandem, achtet nur auf euer Wohlbefinden

Also, Mädchen und Jungs, Frauen und Männer – verabschieden wir uns doch bitte mal von der Weltuntergangsstimmung. Und von der Diagnose, Online-Dating habe einen großen Teil von euch zu psychischen Krüppeln gemacht. Und überhaupt von dem ganzen Geschwätz, das um euch herumsurrt wie wilde Bienen. Und kommt mal bitte zurück zu euren Wurzeln.Wenn ihr euch wohlfühlt, ist es gut – und dann last es auch gut sein.

Und außerdem: Online-Dating ist ein Fahrzeug, das man benutzen kann wie eine Straßenbahn: Einsteigen und Aussteigen ist jederzeit möglich. Es hat wirklich keinen Sinn, den ganzen Tag Straßenbahn zu fahren, oder wie war das?

Alle Zitate wurden der Schweizer Gratiszeitung „20 Minuten“ entnommen.

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