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Tacheles über Alleinerziehende

Alleinerziehende – dies lassen Sie mich vorausschicken, sind zu einem großen Teil Helden des Alltags. Andererseits sind sie aber keine Heiligen, sondern sie haben Bedürfnisse – wie andere Singles auch. Und sie haben wenig Zeit, diese Bedürfnisse auszuleben.

Behauptet wird, von den 2,3 Mio. alleinerziehenden Frauen in Deutschland (und 0,4 Mio. Männer) würde sich „jeder Fünfte einen neuen Partner wünschen“. Gemeint sind wahrscheinlich Lebens – oder Ehepartner, denn der Wunsch nach Sexpartnern ist ohne Zweifel wesentlich höher.

Weiterhin wird behauptet, der weibliche Single mit Kind habe genug damit zu tun, Kind und Job in gleichem Maße gerecht zu werden. Dadurch würden die Möglichkeiten, Partnerschaften anzubahnen, stark eingeschränkt.

Andere sind zunächst einmal Fremde

Das alles ist wahr – und ist es auch nicht. Denn zwischen Eltern und Kinder, gleich, ob „alleinerziehend“ oder nicht, bilden sich enge, relativ exklusive Verzahnungen. Jeder „andere“ ist dabei zunächst einmal ein Fremder, und einen Fremden in eine Beziehung aufzunehmen, ist nicht immer einfach. Zugleich muss der Fremde erkennen: Ich kann mich nicht einfach auf die Schwierigkeiten konzentrieren, eine Beziehung mit einer Person einzugehen – ich muss eine enge Beziehung zu mehreren Personen finden. Das muss ein „gestandener“ Ehepartner zwar auch, aber der wächst in die Rolle herein.

Was wirklich zählt, wenn Sie Sie „seriös“ suchen

Und weil das alles so ist, kann ich Ihnen eben nicht die großen Hoffnungen machen für Ihre „seriöse Partnersuche“. Die besten Chancen haben Sie, wenn Ihr Kind noch sehr klein ist oder schon fast erwachsen. Je mehr Sie ausstrahlen, „ihr Leben im Griff zu haben“ und nicht ständig am „Rande des Nervenzusammenbruchs zu leben“, umso besser. Und falls Sie einen Mann treffen, der aus ihrer kleinen, vereinzelten Familie noch eine größere, feste Familie zu machen, umso besser. Auch Jugend und Frische zählen natürlich – und das ist einer der Gründe, warum Frauen über 40 mit relativ kleinen Kindern so gut wie gar keine Chancen am „seriösen“ Partnermarkt haben.

Wie immer und überall zählt der „Markt“: Unverheiratete, gut verdienende Männer unter 35 mit Familiensinn und Zukunftssicherheit sind rar, aber sie gibt es. Manche Männer sagen sich: „Oh, es ist gut, wenn sie schon Mutter ist, dann wird sie auch eine gute Mutter für ein gemeinsames Kind werden.“ Das funktioniert bewiesenermaßen.

Hingegen ist es nahezu aussichtslos, mit einem relativ jungen Kind, aber einem Lebensalter weit über 40 noch nach einer festen Beziehung zu suchen. Nahezu ebenso aussichtslos ist es, bereits drei Kinder von verschiedenen Vätern großzuziehen, aber nahezu am finanziellen Abgrund zu leben.

Ja, alleinerziehende Väter und Mütter haben Chancen. Und nein, die Chancen begegnen Ihnen nicht an jeder Straßenecke. Und letztendlich gilt, was für alle Partnersuchenden gilt: Seien Sie sich bewusst, wer sie sind und was sie wollen – und setzen sie dies mit Weisheit, Konsequenz und einem guten Schuss Kompromissbereitschaft durch.

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