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Mittel gegen die Menschenverachtung in Dating-Apps?

Du bis mehr als ein Angebot an Fleisch

Du bis mehr als ein Angebot an Fleisch

Im Grund genommen sind die meisten Dating-Apps „einfacher Natur“ nichts mehr als eine neue Form von Menschenverachtung. Das Problem dabei ist natürlich: Wer sich an einer Dating-App beteiligt, wird automatisch sowohl Opfer wie auch Täter. Denn ob man wegwischt oder weggewischt wird: Immer ist man nichts mehr als eine Un-Person, eine Fratze neben anderen Fratzen, die man beliebig „in die Tonne treten“ kann. Was nützt es uns da eigentlich, wenn wir auch andere ständig ablehnen können? Freuen wir uns daran? Ist es eine Art Krypto-Sadismus?

Nein – es ist die pure Selbstherrlichkeit, verbunden mit extremer persönlicher Fehleinschätzung. Niemand, der sich auf einer dieser Schiebe-Dating-Apps anmeldet, ist davor gefeit, von allen anderen als Ware betrachtet zu werden. Dabei gehen die Betreiber von einem gängigen Irrtum aus: Menschen glauben, sich aus der Masse herauszuheben – es ist aber statistisch wesentlich wahrscheinlicher, dass sie Bestandteil der Masse sind. Heißt konkret: Man bescheißt sich selbst, wenn man sich seine Chancen ausrechnet.

Da in der englischen Sprache „to meet“ und „the meat“ ähnlich klingt, nutzt eine Agentur das Thema für eine Kampagne. Dabei wird symbolisch in den Vordergrund gestellt, dass es sich bei diesen Dating-Apps um eine reine Fleischbeschau handelt, wenngleich nicht der ganze Körper, sondern nur das oft liebeshungrige, jedenfalls aber einladende Gesicht erkennbar ist.

Sicher – das ist überwiegend ein Werbegag. Die Webseite ist „ganz auf Handy“ getrimmt und dient sicherlich nicht nur dazu, über die eigene Menschenverachtung nachzudenken.

Quellen der Kampagne:

Meatface
hello velocity und © 2016 für das Bild

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