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Major Kottan, ermitteln Sie mal in Sachen Liebe!

Mein Humor bricht immer dann los, wenn ich etwas lese, was ernst gemeint, aber so absurd ist, dass ich still vor mich hinlächle.

Diesmal ist es ein Artikel darüber, wie wir Menschen das innere Chaos vermeiden können, das uns gelegentlich überfällt, wenn wir und der Übermacht unserer Gehirnchemie willig ausliefern. Mit anderen Worten also: wenn uns die Liebe, die Begierde oder die Wollust „wie der Blitz trifft.“

Die Autorin des von mir heute gefundenen Artikels stellt viele Grundsituationen da, die, wie mir scheint, eher Frauen ansprechen als Männer (gekürzt):

• Wir verlieben uns, obgleich wir schon „vergeben“ sind.
• Wir werden verlassen und eine Welt bricht zusammen.
• Wir verlieben uns in den Partner/Partnerin des besten Freundes oder der besten Freundin.
• Wir verlieben uns in einen gleichgeschlechtlichen Menschen, obgleich wir uns als heterosexuell definieren.

Nun glaube ich nicht, dass die Situationen vergleichbar sind. Beim Verlieben, egal in wen, wann und wo, gaukelt und die Natur über drogenähnliche Stoffe vor, wir müssten das Objekt unsere Begierde unbedingt exklusiv für uns gewinnen. Die Drogen versprechen uns dabei unendliche Freuden und Lüste.

Sehe ich dies nun positiv, so könnte ich sagen: Die Natur betrügt uns zwar zunächst, aber wir haben eben doch langfristig einen Nutzen davon – Liebe, Gemeinsamkeiten, Freude aneinander und miteinander.

Gut – und was wäre nun die Lösung für „falsches Verlieben“? Sollten wir uns über den Verstand verlieben oder in „absoluter sozialer Korrektheit“ nur mit „absolut passenden Partnern“ für „ganz gewöhnliche Beziehungen“ mit „gesellschaftlich akzeptiertem Geschlechtsverkehr?2

Und wie sollten wir uns trennen? Emotionslos, „sozial korrekt“ und selbstverständlich höflich, gepflegt und distinguiert?

Oh, oh … nein, nicht doch: Wir sollen unseren inneren Sherlock Holmes aktivieren, den „inneren Profiler“.

Nun verkenne ich nicht die gute Absicht: Es gibt in unserem Leben immer wieder „Anzeichen“, die wir als „Warnzeichen“ interpretieren könnten. Nur – und hier taucht ein Problem auf – dass die meisten von uns im Nachhinein Anzeichen als Warnzeichen interpretieren. Und das kann stimmen oder auch nicht, denn die gleichen Anzeichen hätten auch völlig unbedeutend sein können.

Was tut ein Profiler? Er ermittelt nach den vorliegenden Fakten ein Täterprofil. Und wie, bitte schön, ermittelt man den „inneren Täter“, wenn die Tat noch gar nicht begangen wurde? Und zuletzt: Wie kontrolliert man die Gefühle, die uns die Natur deshalb geschenkt hat, damit wir sie möglich wenig kontrollieren sollten?

Sehen wir uns noch einmal die Fragen an? Wir könnten mindestens drei davon auf einen einzigen Punkt reduzieren: „Wir verlieben uns in einer Weise, die uns in einen Konflikt bringt“.

Und da frage ich mich dreierlei:

1. Müssen und können wir Konflikte vermeiden?
2. Ist das Verliebtsein als solches nicht bereits eine psychische Ausnahmesituation, aus der immer Konflikte entsehen können?
3. Ist „Vermeiden“ bei der Liebe eine akzeptable Grundhaltung?

Oh, ermitteln Sie bitte, Vera (um mal meine gegenwärtige Lieblingskommissarin zu erwähnen). Allerdings werde ich den Verdacht nicht los, dass an dieser Stelle Major Kottan als Ermittler angebrachter wäre.

Hinweise auf die erwähnten Detektive:

Major Kottan, am besten gespielt von Lukas Resetarits, war eine Kultfigur in der Kriminalsatire „Kottan ermittelt.“
Vera Stanhope, gespielt von Brenda Blethyn ist eine britische, zunächst sarkastisch wirkende Ermittlerin nach der Romanfigur von Ann Cleeves.

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