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Ist die Kindheit an allen Problemen schuld?

Nichts gegen diesen Herrn Freud. Bekanntlich hat er (jedenfalls nach der Volksmeinung) festgestellt, dass unsere Macken auf frühkindliche Erlebnisse zurückzuführen sind. Ober damit nun Recht hatte oder nicht, mögen die Shrinks (1) untereinander diskutieren, bis schwarze, lila oder rosa Rauchwolken aufsteigen.

Doch was, bitte schön, sollen wir davon halten, wenn nun all unser Macken, Schrullen oder Facetten auf „frühkindliche Erlebnisse“ reduziert werden? Beispiel Partnerwahl: Ich habe bis zum Erbrechen gelesen, wie intensiv Frauen nach dem Muster ihres tollen Papis suchen und Männer sich das Vorbild der liebevollen Mutter nehmen. Schön, das kann man behaupten, aber wer bitte, will es beweisen? Und falls es so wäre, wäre es dann eigentlich sinnvoll oder gar erstrebenswert?

Ich denke, die Verwaschen argumentierende Küchenpsychologen, die sich bei jedem Hirnfurz auf Sigmund Freud berufen, sollten endlich schweigen. Menschliche Probleme haben ja nicht eine einzige Ursache, sondern entstehen aus einem Geflecht von mehreren Ereignissen und Vorfällen. Und dazu kommt: Die Mehrzahl der Menschen überwindet diese Irritationen durch Selbstheilung. Und selbst, falls diese misslingt: Man hat ja ein ganzes, langes Leben, um an sich selbst zu arbeiten.

Das Schlimmste: Die Berufung auf frühkindliche Erlebnisse oder die Annahme, es habe in der Kindheit Irritationen gegeben, führt bei den meisten Menschen dazu, nicht wirklich selbstverantwortlich zu handeln. Sie glauben dann, „das Schicksal“sei für alles verantwortlich. Sehen Sie – und das ist ganz schlecht. Denn von Erwachsenen wird nun einmal erwartet, dass sie sich über sich selbst erheben und die Eigenverantwortung erkennen.

Und letztendlich: Selbst wenn ein Mensch kleine Macken, schillernde Facetten und andere Denkwesen kultiviert – was ist daran so schlimm, solange er damit leben kann und er damit noch Freude findet?

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