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Leben, Beziehungen, Dates und Sigmund Freud

Die Psyche - ein Teil der Natur

Die Psyche – ein Teil der Natur

Die Menschheit wurde bis gegen 1900 dreifach entzaubert: einmal von Galilei, der bewies, dass die Erde nicht der Mittelpunkt unseres Sonnensystems ist. Dann von Darwin, der andeutete, dass der Mensch Vorfahren hat, die man bislang dem Tierreich zuordnete. Und schließlich von Freud, der uns darlegte, dass der Mensch nicht nur von seinem freien Willen und Handeln gesteuert wird, sondern ebenso stark von den Kräften der Natur.

Freud und die Aufspaltung der Persönlichkeit

Freud hat lange Zeit an einer Theorie der Psyche gearbeitet. Dabei spaltete er einen „vegetativen Teil“ der Psyche ab, der volkstümlich als „das Unterbewusstsein“ bezeichnet wird. Er nannte diesen Teil dessen, was er unter „der Psyche“ verstand, das ES. Dieses ES ist nun in der Lage, das ICH, also die Hauptanteile der Persönlichkeit, zu beeinflussen. Sigmund Freud hat dies in mehreren Aufsätzen dargelegt, wobei seine Schrift „Das Ich und das Es“ von 1923 als die bedeutendste angesehen wird.

Wie das „Dreigestirn“ von ICH, ES und ÜBER-ICH verschwand

Bei der Beurteilung von Freuds Leistung (und seinen Irrtümern) darf man nicht vergessen, wie revolutionär seine Theorie für die damalige bürgerliche Gesellschaft war. Es wäre gesellschaftlich und moralisch völlig unmöglich gewesen, das System „ES“ und das System „ICH“ völlig zu integrieren und als eine Einheit des Menschseins zu präsentieren. Später änderte sich dies: Die Psychotherapie gab das Dreigestirn von ICH, ES und dem aufgesetzten „ÜBER-ICH“ auf. Man sprach nun vom „Selbst“ –und auch davon blieb nicht viel übrig, weil der Begriff äußert, mehrdeutig war. Inzwischen sind viele Autoren dazu übergegangen, wieder von „der Persönlichkeit“ oder „den Persönlichkeitsmerkmalen“ zu sprechen.

Wie Eric Berne Freuds Behauptungen praktisch nutzbar machte

Doch sehr Abseits von diesen Vorstellungen gibt es eine ausgesprochen pragmatische, leicht erlernbar und sinnreiche Methode, die freudschen Prinzipien auf den Alltag anzuwenden. Sie wurde von Eric Berne entwickelt, der unterstellte, dass der Mensch des späten 20. Jahrhunderts in der Lage sein müsste, all seine ICH-Zustände zu akzeptieren und sie im Alltag zu erkennen, besonders aber innerhalb der menschlichen Kommunikation. Genau genommen handelt es sich dabei um den Wegfall der Magie, mit dem sich die ersten Psychoanalytiker gerne umgaben (man denke nur an C.G. Jung).

Die von Berne begründete Theorie („Transaktionale Analyse“, auch „Transaktionsanalyse“) lehrt uns, dass wir in uns alle drei von Freud angenommenen Zustände der Psyche selbst erkennen können. Darüber hinaus lernen wir, wie sie im Dialog erkennbar sind und dass wir sie beeinflussen können.

Diese an sich sensationelle Methode wird überall auf der Welt erfolgreich verwendet. Was unterscheidet sie nun von Freuds Theorie?

Was kann die Lehre von Berne, und wie unterscheidet sie sich von Freud?

Das ES wird zum Kindheits-ICH, und enthält alles, was wir an (gefühlsmäßigen) Erinnerungen, Emotionen und unmittelbarer Gefühle erworben haben. Das „gute Gefühl zum inneren Kind“ wird als sinnvoll und richtig betrachtet. Zudem spielt das „innere Kind“ eine große Rolle bei der Aufnahme sinnlicher Beziehungen“.

Das ICH wird zum Erwachsenen-ICH. Es verarbeitet Eindrücke, die wir als „gegenwärtige Wahrnehmungen“ bezeichnen können. Es ist weitgehend mit Daten und Fakten beschäftigt und versucht, das Selbstbild wie auch die Wahrnehmung andrer zu objektivieren.

Das Über-Ich oder Super-Ego wird zum Eltern-ich. Es enthält sowohl den fürsorglichen Teil wie auch den rechthaberischen Teil unseres Selbst. („Für andere denken, jemanden bevormunden“). Einige dieser Informationen können produktiv sein, während andere sich als schädlich erweisen.

Warum Sie mit der Transaktionsanalyse ihr Leben verbessern können

Ob sie es nun „bewusst“ oder „unbewusst“ tun: Sie alle agieren so, und je mehr sie darüber wissen, umso besser ist es für Sie. Den vollen Nutzen können Sie als „Normalbürger“ wir auch als Top-Manager allerdings nur gewinnen, wenn sie die daraus resultierenden Gesprächsebenen beherrschen und in der Lage sind, sie gegebenenfalls zu wechseln.

Enorm wichtig sind die Erkenntnisse von Eric Berne allerdings auch für Partnersuchende. Während beim Date angeblich zwei Erwachsene am Tisch sitzen, die „objektiv“ über ihre Eigenschaften, Hobbys, Zukunftspläne und dergleichen sprechen, wollen die neugierigen, liebebedürftigen und bisweilen fordernden „inneren Kinder“ eigentlich etwas ganz Anderes.

Bedenken Sie dies einfach einmal. Es wird ihnen nützen.

Bild: Striktes © 2014 by Gebhard Roese

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