Wer sucht: Mann oder Frau?
Seit Beginn des 21. Jahrhunderts wird offenkundig, was Kenner des Heiratsmarktes auch schon zuvor wussten. Männer suchen nicht mehr so intensive wie früher, sind nicht mehr so wild entschlossen, Frauen zu erobern oder sie für ein gemeinsames Leben zu gewinnen. Dazu meint das Magazin fem:
Ein Mann, der Initiative bei der Partnersuche ergreift, wird somit zur Seltenheit. Und man kann immer mehr Frauen dabei beobachten, wie sie aus purer Verzweiflung, selbst das Ruder in die Hand nehmen.
Lassen wir das dümmlich formulierte „aus purer Verzweiflung“ weg, dann wird aus dem Satz eine Realität: Tatsächlich suchen immer mehr Frauen selbst. Aber nicht aus Verzweiflung, sondern weil es wesentlich effektiver ist, als sich “finden zu lassen“.
Vom Kriegsende bis zur Jugendrevolte: Frau fischt ab, was zu haben ist
Drehen wir die Zeit zurück: In der Zeit zwischen 1946 (Kriegsende) bis gegen 1968 (Jugendrevolte) bestand zuerst die Tatsache, dann die Ideologie, dass Frauen Männer brauchten, um zu überleben.
Was geschah? Jede Frau hat sich bemüht, einen Mann „abzukriegen“ – zwar haben Männer „gesucht“, aber Frauen haben sich Strategien ausgedacht, wie sie die verbliebenen Männer „abfischen“ konnten. Dabei spielte eine entscheidende Rolle, dass es Sex so gut wie nur nur in festen Beziehungen (Verlöbnissen, Ehen) gab,
Von den 1970ern bis zu den 1990ern- Frauen tun so, als ob sie „passiv suchen“
Doch schon bald änderte sich dies durch die in den 1970er Jahren einsetzende Emanzipationswelle, die gegen 1990 so gut wie alle Frauen erreicht hatte. Frauen konnten ihren Lebensunterhalt nun selber verdienen, konnten in der Hierarchie aufsteigen, sich eigene Wohnungen nehmen und ein freizügiges Leben führen. Und auch Sex war kein kostbares Luxusgut mehr, dass nur „dem Einen“ geschenkt wurde.
Was geschah? Frauen suchten sich mehr und mehr den Partner aus, statt auf ihn zu warten. Nach außen sah es allerdings oft weiterhin so aus, als habe der Mann die Frau „erobert“.
Seit 1990: Frauen mischen den Heiratsmarkt selbst auf
Ab 1990 bis heute, besonders aber aber in den letzten 10 – 15 Jahren, suchen Frauen aktiver, weil die sozialen und technischen Mittel vorhanden sind und das Selbstbewusstsein hoch genug geworden ist, um „zu suchen, statt sich finden zu lassen“.
Was geschah? Sobald Frauen wirtschaftlich wirklich unabhängig wurden und die technischen und sozialen Mittel zur Verfügung standen, beschlossen Frauen, selber zu suchen, also aktiv im Beziehungs- und Heiratsmarkt als Anbieterin aufzutreten.
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strong>Der äußere Wandel ist längst da – der innere Wandel aber noch nicht vollzogen
Das heißt: Der Wandel ist längst vollzogen – jedenfalls äußerlich. Frauen suchen sich ihre Männer aus, und man kann es ihnen wahrhaftig nicht verübeln. Doch im Inneren sind viele Frauen eben „Mädchen“ geblieben, deren innerer Kern noch ganz in traditionellen Denkmustern verhaftet ist. Sie suchen dann wahlweise Märchenprinzen, Kraftprotze, böse Räuber oder Gentlemen, dun bei Ihnen liegen denen ebn auch Romantik und Illusion hart beieinander.
Natürlich ist es „frau“ überlassen, zu handeln, wie sie will. Aber es ist falsch, den Jungmädchenträumen auch mit über 30 weiterhin nachzustreben.