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Dating und Partnersuche: Stichwort Anpassen

Wenn Meisterwerke Zähne zeigen am 18.2. (Die Kupplerin, Gerrit van Honthorst, 1625, Öl auf Holz, 71 x 104 cm, Utrecht Centraal Museum)  Keine Anpassung notwenidg - hier wir d bar bezahhlt

Keine Anpassung notwendig – hier wird für die Liebe in bar bezahlt

Anpassung ist ein grundlegendes Element des Lebens, das den Arten (und auch unserer Art) das Überleben auf diesem Planeten erst möglich macht. Im sozialen Verbund, (auch dem der Menschen) spielt die Anpassung an die Gesellschaftsordnung nach wie vor eine große Rolle. Zwar hat der heutige Mensch die Möglichkeit, dem Sozialverbund weitgehend und den Rücken zu kehren und nach Art der Einsiedler ein relativ unabhängiges Leben zu führen. Dennoch ist sein Leben umso einfacher, je mehr er die eigenen Bedürfnisse mit den Wünschen anderer Mitgliedern der Gesellschaft zusammenführt und mit ihnen koaliert.

Die Kunst, weder in der Masse unterzugehen noch von der eigenen Gruppe fallen gelassen zu werden, ist ein Seiltanz zwischen Anpassung und Individualität, den nahezu jeder Mensch auf unterschiedliche Art ausführt.

Partnersuche – Krönung der Kunst der Anpassung

Die Partnersuche ist die Krönung dieser Kunst. Wer sozusagen „hautnah“ mit einem anderen Menschen zusammenkommen will, sollte sich darüber klar sein, was für seine innere wie äußere Freiheit und sein Wohlbefinden unerlässlich ist und auf welchen Gebieten er sich anpassen kann. Das gesamte Kennenlernen ist – auch wenn das Paar dies gar nicht wahrnimmt – eine Verhandlung über das, was man aufgibt und das, was man zusätzlich gewinnt, wenn man zusammengeht.

Ohne Anpassung keine Beziehung

Der Begriff der „Anpassung“ ist besonders in intellektuellen feministischen Kreisen verpönt, weil sich Frauen im 19. Jahrhundert noch nahezu restlos dem Manne anzupassen hatten. Im 21. Jahrhundert ist daraus ein Verhandlungsgegenstand geworden, denn ganz ohne Anpassung wird aus einer Begegnung keine Beziehung.

Wie weit muss sich ein Paar aneinander anpassen?

Das „ganz gewöhnliche Paar“ legt dabei fest, in welchen Bereichen man in Zukunft gemeinsam handeln will, und welche Bereiche weiterhin ausschließlich von jeder Person einzeln getragen werden. Das ist einfach, solange beide bodenständig sind und deshalb voraussichtlich immer im gleichen Milieu leben und arbeiten werden. Schwieriger wird es bei Diplomaten/Diplomatinnen und Managern/Managerinnen, bei denen erwartet wird, dass ein Partner dem anderen folgt. Im Englischen gibt es dafür den Begriff „Trailing Spouse“. (Deutsch in etwas: „mitreisender Ehepartner“).

Ersetzen Gemeinsamkeiten die Anpassung?

Im 21. Jahrhundert hat sich die Meinung verbreitet, Anpassung bei Paaren sei unnötig, solange man von vornherein recht dürftig definierte „Gemeinsamkeiten“ habe. Die Online-Dating-Branche, aber auch andere sogenannte „Experten“ nehmen an, dass sich dadurch Konflikte (oder gar Scheidungen) von vornherein vermeiden ließen.

Hysterisches Anspruchsdenken statt Anpassung

Diese Meinung muss entschieden zurückgewiesen werden. Erstens ist sie nicht zu beweisen, zweitens verändern sich Menschen während ihrer Beziehungen und drittens hat diese Meinung zu einem völlig hysterischen Anspruchsdenken geführt.

Fehleinschätzung des „Niveaus“

Dieses führt nun dazu, dass sich die Heutigen Partnersuchende überhöhen, um auf diesem höchsten „Niveau“ einen Partner zu finden, der angeblich „auf Augenhöhe“ mit ihnen steht. Die ist jedoch selten der Fall, weil als „Niveau“ jedes beliebige Kriterium verwendet werden kann. So ist beispielsweise ein gleichwertiger Studienabschluss kaum als Garantie für den gleichen Lebensweg zu verstehen. Oder deutlicher: Ob es einen Mediziner zu „Ärzte ohne Grenzen“ oder zur noblen Facharztpraxis im Villenviertel der Stadt zieht, ist „beziehungsrelevanter“ als der Abschluss in Medizin.

Letztendlich gibt es kein „Vorbeimogeln“ an der Anpassung, und weil das so ist, erleben die meisten Menschen mit ausgeprägtem Anspruchsdenken und wenig Bereitschaft zu Kompromissen am Ende ein Fiasko.

Unsere Stichwort-Reihe wird fortgesetzt.

Bild: Die Kupplerin, Gerrit van Honthorst, 1625, Auszug: das Paar

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