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Die Zukunft von Liebe, Sex und … Partnersuche

Ich liebe dich ... oder bin ich nur wild auf dich?

Ich liebe dich … oder bin ich nur wild auf dich?

Am einfachsten ist es, die Zukunft von Sex vorauszusagen. Mit einem Satz: Gevögelt wird immer. Und heute, da sich bereits manche junge Frau „übersext und untervögelt“ fühlt, sowieso. Die meisten jungen Frauen wissen, dass Sex separat laufen kann oder aber zum Aufbau einer Beziehung mitverwendet werden kann. Einige Frauen über 40 glauben immer noch, dass Sex nicht separat geht oder keinen Platz im Prozess des Kennenlernens hat, aber das wird sich ändern. Männer mit relativ konservativem Grundgerüst wundern sich ohnehin schon, dass sich manche Frauen über seriöse Singlebörsen verabreden, um schicke Liebesnächte zu erleben. Neu ist das zwar auch nicht, aber es kommt häufiger vor.

Trotz aller Ansätze für Spontansex, dem Gefühl, untervögelt zu sein oder die Situation des Dates für einen ONS zu nutzen, wird Sex von Frauen überwiegend eingesetzt, um Männer langfristig an sich zu binden. Dies ist eine relativ unbequeme Wahrheit, die vor allem Frauen selbst nicht gerne hören. Doch hinter vorgehaltener Hand erfährt man schon, worin das Geheimnis liegt: Frauen, die sich spontan „auf Sex einlassen“, verlieren dabei, während Frauen, die „Sex strategisch einsetzen“ dabei gewinnen.

Womit klar wäre: Sex ist ein Lockmittel, das zumindest mittelfristig in ein Bindemittel umgewandelt werden kann.

Die Zukunft der Liebe wird ja seit diesem merkwürdigen Buch dieses Sven Hillenkamp ständig aufs Neue totgesagt. Der meinte mit „Liebe“ zwar etwas Anderes, das sich nur Sozilogen erschließt, aber um die Liebe ist es wirklich stiller geworden. Mittlerweile gibt es schon Ratgeber, die uns belehren wollen, wie wir „Sex trotz Liebe“ vollziehen können. Wenn man zynisch wäre, könnte man nun sagen:

– Sex wegen Liebe
– Liebe wegen Sex
– Sex trotz Liebe
– Liebe trotz Sex
– Liebe mit Sex
– Liebe ohne Sex
– Sex ohne Liebe
– Sex mit Liebe,

seien alle möglich, gleichwertig und – ein Geschäft für Autorinnen und Autoren, Eheberater, Psycho-Gurus und andere fragwürdige Berater.

Klar – in Wahrheit ist die Sache deshalb so schwer, weil Sex und Liebe einander nicht wirklich bedingen, dies aber seit ein paar Jahrhunderten ständig herausgeschnattert wird. Schuld daran ist eine Begriffsverwirrung: Liebe hat keinen eindeutigen Namen und sie ist kein eindeutiges Gefühl. Nahezu alle Menschen, die auf Partnersuche sind, sind nicht auf der Suche nach irgendeiner Person, mit der sie ihr zukünftiges Leben planen können, sondern nach einer Person, die ihre Leidenschaft weckt. Sie wollen also verliebt sein, und es ist nicht unüblich, dieses „Verliebtsein“ gleichfalls mit dem Etikett „Liebe“ zu belegen.

Was macht der arme Mensch nun, der auf Partnersuche ist? Im Grunde bleibt ihm gar nichts anderes übrig, als durch Himmel und Hölle zu gehen. Steht die Leidenschaft, ja, die Begierde im Vordergrund, ist Sex angesagt – ohne weitere Bindung. Ist Verliebtheit im Spiel, kann die Partnersuche durch ONS, kurze, intensive Beziehungen oder zu Ehen führen. Sehr unwahrscheinlich ist hingegen, dass „die Liebe“ zu Beginn einer Beziehung eine Rolle spielt.

Die Liebe und die Partnersuche

Die romantische Liebe der Vergangenheit mit seiner „Liebesehe“ unterschied sich von der Konvenienzehe vor allem dadurch, dass die romantischen Paare beide „verliebt waren“ und deshalb gerne sexuell verkehrt hätten, wenn es denn möglich gewesen wäre. Dieses Bild haben wir bis heute von der Liebe, und es prägt uns. Aber dennoch musste „die Liebe“ sich erst bewähren, was nicht immer der Fall war – und auch heute nicht immer der Fall ist.

Die Konvenienzehe hingegen („die arrangierte Vernunftehe“) begann damit, Sex mehr oder weniger „lieblos“ zu vollziehen, also ohne jede Verliebtheit. Die Liebe entwickelte sich dennoch bei vielen Paaren nach einiger Zeit – und manchmal eben auch nicht.

Die Partnersuche heute

Die Partnersuche heute beruht nahezu ausschließlich auf dem Gefühl, gelegentlich auch der Illusion der Verliebtheit. Wer die angeglichen „Schmetterlinge im Bauch“ verspürt, der sieht sich als „verliebt“ an – ich Wahrheit ist es eine Vorstufe der biologisch notwendigen Geilheit. Wie tragfähig die Verliebtheit ist, stellt sich erst nach einem Versuch heraus – das ist auch eine dieser „unbequemen Wahrheiten“. Hinzu kommt: Man wünscht sich die Liebe für das ganze Leben und weiß doch, dass sie bei vielen Paaren erkaltet – das macht vielen Partnersuchenden Angst, und sie tun nun genau das Falsche: Ständig nach dem „Richtigen“ zu fahnden. Die Zukunft der Liebe heißt eher „Liebe mit einem Partner zu entwickeln“, statt „den richtigen Partner für die Liebe zu finden“.

Was ich den Partnersuchenden heute wünsche? Etwas weniger Romantik, etwas mehr Mut. Etwas weniger Wunschdenken, etwas mehr Realitätssinn. Dann klappt es auch mit der Partnersuche.

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