Monatsarchiv:
Juli 2014
Die Woche – Schlampen und Moral, Zensur und Geilheit
Psychologie in positivem Sinne ist gut, wenn sie die Interessen derjenigen vertritt, die entwickeln wollen, was in ihnen steckt. Leider kümmern sich nur sehr wenige seriöse Psychologen (oder auch Psychotherapeuten) darum, die brachliegenden Potenziale zu entwickeln. In die Lücke sind die bekannten Organisationen getreten, die diesen Mangel schamlos finanziell und ideologisch ausbeuten. Diese Woche sage ich Ihnen, was für SIE als Partner spricht. Und: Nachdem ich noch einmal ein etwas […]
CDU will auf dem Bodensee die Sexualmoral regulieren
Die Meldung ist kurz, und erschient zunächst neutral: Die Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) verschärfen ihre Vorgaben für Charterverträge. Was dahinter steht, ist ebenso einfach: Nach öffentlicher Kritik zahlreicher selbst ernannter örtlicher Moralisten sind die Schiffsbetriebe eingenickt. In Zukunft, so hieß es in einer Pressemitteilung, dürfe es auf gecharterten Schiffen „keine gesonderten Einrichtungen für sexuelle Handlungen“ mehr geben. Doch was ist es, was da so verblümt vermeldet wurde? Im Fokus der BSB stehen […]
Teure Ex-Hure schreibt teures Buch
Warum sollte man das Buch einer Hure lesen? Eine Antwort wäre: Es könnte aufschlussreiche Einblicke in den Beruf geben, die etwas sicherer als die Antworten, die uns deutsche Fernsehkrimis darauf geben. Eine andere wäre: weil wir gerne Dramen/Tragödien oder Erfolgsgeschichte/Märchen lesen. Denn ob uns das Buch über das tatsächliche Leben einer gut bezahlten Hure (1) Aufschluss gibt, ist bei der Vermarktung nicht wichtig – und die läuft wie geschmiert. Der […]
Angebliche drei Prozent der deutschen Frauen sind „Hypersexuell“
Forscher machen es sich bisweilen einfach: Sie versuchen über Fragebogen herauszufinden, was wir Menschen empfinden. Sagte da jemand: „na denn viel Glück?“ Da tönte die „Daily Mail“ schon, dass „Deutsche Forscher in der umfassendsten Studie zur weiblichen Hypersexualität“ herausgefunden hätten, dass „drei Prozent der Frauen“ unter Hypersexualität leiden würden. Dieses Problem, so die „Mail“, hinge möglicherweise mit der Masturbation und dem Ansehen von Pornografie zusammen. Außerdem sollen diese Frauen tendenziell […]
Die Moral der Frauen – mal überhöht, mal abgewertet
Das moralische System ist geblieben, während sich die erotischen Präferenzen der Menschen veränderten. Die konservative Haltung zur Sexualität vereint dabei nicht nur Kirchgängerinnen und Feministinnen. Völlig unterschiedliche Gruppen und Institutionen wollen erneut eine „reine“, eine „edele“ Lebensführung, in der Frauen wieder einmal die besondere Rolle der Heiligen zugewiesen wird. „Frauen diskriminierend“ ist da zum Modewort geworden – und die Feministinnen achten streng darauf, dass alles, was sie für „sexistisch“ halten, […]
Das „Kleine Rote Schülerbuch“ kommt jetzt ins Vereinigte Königreich
Das „Kleine Rote Schülerbuch“ kommt jetzt ins Vereinigte Königreich – nach 45 Jahren der Verbannung. Eltern und Lehrer haltet euch fest – das „Kleine Rote Schülerbuch“ kommt zurück – und darf nun erstmalig im Vereinigten Königreich verkauft werden. Es erschien zuerst 1969 in Dänemark, wurde auch ins Deutsche übersetzt und erreichte damals eine Mordsauflage: Meine Ausgabe stammt aus der achten Auflage (180. tausend) des Verlags „Neue Kritik“ Frankfurt. Das erste […]
Was macht mich einzigartig – und wie bringe ich das rüber?
Was macht Sie als Partner einzigartig? Denken Sie bitte einen Moment nach, bevor Sie antworten. Was auch immer Sie eben gedacht haben – es ist nicht eine einzige körperliche, geistige, psychische, soziale oder sexuelle Eigenschaft, die Sie einzigartig macht. Es ist immer (wirklich: immer) die Summe der Eigenschaften, die Sie tatsächlich einzigartig macht. Vielleicht wünschen sie sich, „jedermanns Liebling“ zu sein, um viele Chance in der Liebe zu haben. Wünschen […]
Irritation der sexuellen Orientierung und deren Krankheitswert
„Irritationen“ hinsichtlich der sexuellen Entwicklung haben ein Etikett: „ICD10 F66“ oder „sexuelle Reifungskrise“. Allerdings wird diese Klassifikation zunächst dadurch eingeschränkt, dass diese Irritationen oder Desorientierungen mit psychischen Problemen verbunden sein müssen, wie etwa Ängste oder Depressionen. Die Diskussion darüber, ob auftretende homosexuelle Wünsche in der Pubertät psychologisch behandelt werden müssten, geht auf einen Psychologenstreit zurück. Nachdem Homosexualität jahrzehntelang als „psychologische Abweichung“ betrachtet wurde und als behandelbar galt, wurde in die […]
Küssen – wundervolle Herzmedizin
Seit einigen Jahren weiß ich, was ein Kardiologe tun kann, wenn er wirklich etwas taugt. Diesmal aber geht es ums Küssen. Was das mit dem herzen zu tun hat? Offenbar viel – und ich veröffentliche ausnahmsweise einmal die Original-Pressemitteilung. Weblink: BNK. MÜNCHEN, 04. Juli 2014 – Der „Internationale Tag des Kusses“ am 6. Juli wird nicht nur von frisch oder bereits länger Verliebten geschätzt. Küssen ist auch aus kardiologischer Sicht […]
Die Woche: Nervosität in der Dating-Branche, Heterosexualität und Dates
Verhandlungen, Zukäufe, Kooperationen … die Dating-Branche wird nervös. Der Grund wird auf ein Phänomen zurückgeführt: Smartphone-Dating oder „Dating per Handy“. Nun gut, auch ich habe die Wucht unterschätzt, mit der das Smartphone alle Bereiche des Lebens verändern hat. Was also die „Sozialen Netzwerke“ nicht geschafft haben, will nun die Smartphone-Dating-Branche erreicht haben: Den Platzhirschen das Wasser abzugraben. Ist es das Smartphone allein? Vermutlich nicht. Immer deutlicher wird, dass sich die […]
Sind Dates in Wahrheit Verhandlungen?
Dates, romantische Begegnungen, Rendezvous, erste Berührungen der Hände … da klingt alles sehr hübsch. Aber ist das „wahre Leben“ wirklich so? Möglicherweise nicht. Eine Verabredung, um einander näher kennenzulernen, als ein „erstes Date“, ist in Wahrheit eine Verhandlung, genau, wie ein Flirt im Grunde genommen eine Verhandlung ist. Diese nüchterne Erkenntnis ist unpopulär – aber sinnvoll. Geäußert wurde sie beispielsweise 1968 von Gerald I. Nierenberg, einem Anwalt, der sich auf […]
Heterosexualität und Schule: nur ein Etikett für Denkschwache?
Alle Toleranz jenen, die sich zur LGBT-Gemeinschaft bekennen. Und Hochachtung für jene, die sich niemals dazu bekennen würden, weil sie glauben, selbst zu wissen, was gut und richtig für sie ist, ohne dies öffentlich auszustellen. Das ist die Einstellung, die ich für richtig halte, wenn über sexuelle Orientierung diskutiert wird. Aber da hört die Gemeinsamkeit auch schon auf – denn die LGBT-Leute arbeiten ja schon im Titel ihrer Gruppen mit […]