Partnerübereinstimmungstests – die Rolle des Projektleiters
Falls Sie sich fragen, warum ich die Fakten über Partnerübereinstimmungstests noch nicht vollständig veröffentlicht habe: Ich verfüge zwar über ganzen Katalog von den Anfängen bis zur Jetztzeit, warte aber noch auf die zugesagte Stellungnahme eines Unternehmens, die mir so wichtig ist, dass ich nicht vorher veröffentlichen werde.
Der Psychotest ist Grundlage, aber nicht Herzstück
Was sehr interessant an der ganzen Sache ist: Man behauptete ja ständig (und nicht nur mir gegenüber) dass die wissenschaftlichen Grundlagen der Erhebung (also des Fragebogens) so wichtig sind – doch gerade sie sind relativ durchsichtig und keinesfalls geheimnisvoll. Was viel interessanter ist (und niemandem verraten wird) ist das tatsächliche „Matching“, das heißt, welche ermittelten Werte mit welcher Gewichtung in die Partnerübereinstimmung übergehen. Hier wird die Sache nicht nur ideologisch brenzlig, sondern auch zu einem Problem für den Programmierer (der oft durchs Raster der Firmeninformationen fällt).
Der Magier im Hintergrund ist der Projektleiter
Denn was der Kunde in Sprache eingegeben hat, wird ja nun digitalisiert- soweit kennen wir das ja noch von den üblichen Frauenzeitschriftentests, und alle halten es deshalb für einfach. Nun aber kommt ein ganzes Paket von „Wenn-Dann-Andernfalls-Informationen“ dazu, die neben gewissen sozialwissenschaftlichen und psychologischen Annahmen auch noch die bekannten Ideologien enthalten. Sie sind bei Weitem schwerer umzusetzen als die Fragebögen – und wenn etwas wirklich Brauchbares dabei herauskommen soll, muss ein ständiger Dialog zwischen Wissenschaftlern, Programmierern und einer Gruppe von Testern bestehen, die die Ergebnisse auf Brauchbarkeit prüft. Je erbarmungsloser die Tester vorgehen, umso besser wird in der Regel das Programm. Auch die letzte Stufe ist problembehaftet: In ihr setzt ein Texter die ermittelten Konstellationen, die ja nur in Bits und Bytes, Prozentzahlen und Matchingpunkten existieren, wieder in Text um.
All das erfahren Sie als Journalist niemals – und das liegt nicht ausschließlich an den Unternehmen, die Partnerübereinstimmungstest einsetzen. Er sich bei IT-Projekten auskennt, weiß: Im Grunde hängt alles davon ab, wie der Projektleiter die Möglichkeiten von Software mit den Künsten der Programmierer koordiniert und dabei einen Dialog mit den Wissenschaftlern und dem Endkunden hält. Man darf den Unternehmen wirklich wünschen, solche Projektleiter gehabt zu haben. Die meisten von ihnen sind „graue Eminenzen“ mit viel Macht, aber wenig Nachruhm. So ist es auch bei den Partnerübereinstimmungstests: Der Wissenschaftler, der zumeist als Autor genannt wird, ist lediglich einer der vielen Väter des endgültigen Programms.