Nach der Trennung: reales Leben oder Online-Dating?
Ganz so einfach, wie es sich die Werbepartner der Sächsischen Zeitung machen, ist es meist nicht: Über eine Trennung von einem langjährigen Partner kommt man nicht einfach durch ein paar Hinweise dieser Art hinweg.
Warum ich es dennoch erwähne? Weil ein etwas merkwürdiger Branchenrat gegeben wird: Dem Wieder-Single wird zunächst geraten, „es locker zu nehmen“ mit der Liebe und verbrämt die erotischen und sexuellen Bedürfnisse von Neo-Singles:
„Solange Sie (beim Flirt) respektvoll mit anderen umgehen und es Ihnen dabei gut geht, ist das völlig in Ordnung“.
In der Mitteilung wird diese Phase auch als „Austoben“ bezeichnet – und sie soll sich offenbar in der Umgebung abspielen, in der man sich bisher auch aufhielt. Erst, wenn mit dem Austoben fertig ist, soll man es mit Online-Dating versuchen.
Also, der Wunsch der Dating-Agenturen verstehe ich – man will die Sucher von Kurzzeit- und Übergangsbeziehungen nicht unbedingt anlocken. Aber ob es der Realität entspricht, dass frisch Getrennte einfach so in ihrer Lebensumgebung herumflirten können und dort vom Kuschel- bis zu Sexabenteuer alles wiederfinden? Un wenn ja – würden sich eben diese Singles dann nach einiger Zeit Dating-Portalen zuwenden? Das ist mehr als zweifelhaft.
Neulich ließ gerade jemand aus einem großen Datingdienst noch das Gegensätzliche verlauten; bei Partnerdiensten lerne man wieder flirten und Beziehungen „anzufassen“, sodass dann später auch das Flirten im „richtigen Leben“ wieder rostfrei klappen würde.
Nun, was meinen Sie?