Instandsetzen: Weg mit dem Ballast
Eines lassen Sie mich bitte vorweg sagen: Was zu Ihrem Leben gehört, dürfen Sie nicht verleugnen. Ihre Kinder beispielsweise, um das Wichtigste zuerst zu nehmen. Was sonst noch zu ihrem Leben gehört – und auf was Sie nun wirklich niemals verzichten mögen – sollten Sie herausfinden: des einen Eule ist des anderen Nachtigall, sagt der norddeutsche Volksmund. Jeder hat etwas, dass er auf keinen Fall ablegen möchte – auch nicht wegen der besten Partnerin oder des besten Partners der Welt. Beim Internet-Dating sollten Sie auch Bedenken, ob Ihr Wohnort unbedingt dazu gehört. Deutsche gelten nicht als sonderlich mobil, was den Wohnort betrifft.
Wenn Sie nun wissen, was unverzichtbar ist, dann können Sie nun daran gehen, das auszumisten, was zu ihrer letzten Beziehung oder zu ihren letzten „Enttäuschungen“ gehört. Schmeißen Sie alles weg, was einmal „ihm“ oder „ihr“ gehörte – und mindestens den größten Teil ihrer gemeinsamen Erinnerungen. Entmüllen Sie ihr Herz und Hirn, ihren Kleiderschrank und ihre Fotoalben.
Falls Sie lange verheiratet waren oder in einer Beziehung lebten: Was mochten sie eigentlich, als sie in Ihren jungen Erwachsenenjahren waren? Kommen Sie darauf zurück. Setzen Sie einfach neu an. Mit 35, 45, oder gar 55 sind Sie noch nicht zu alt dazu. Sie können zwar nicht mehr alles so tun, wie Sie es 15 Jahre zuvor tun konnten – aber sie haben jetzt den viel längeren Atem und den besseren Überblick. Was wollten Sie eigentlich immer werden, als Sie 12 waren? Werden Sie es doch einfach – als Beruf, Hobby oder Nebenberuf.
Bereiten Sie sich also vor. Besonders wichtig ist dies, wenn Sie sich als Frau schon einmal gesagt haben: „Ich falle immer auf dieselben Männer herein“ oder als Mann „keine Frau ist es wirklich wert“. Überlegen Sie dann noch einmal, wer sie sind und wie Sie sich darstellen? Püppchen, Prinzessin, Cinderella? Macho, einsamer Wolf oder witziger Verlierer? Wir sind hier im Leben, nicht im Kino. Lassen Sie doch endlich ihre blöden Rollenspiele – und werden sie ein richtiger Mensch. Sehen Sie – da haben Sie noch etwas, das sie eigentlich mal – nach sorgfältiger Überprüfung, versteht sich – wegwerfen könnten: diese albernen Masken, die sie den Leuten immer zeigen.
Falls Sie sich nicht dazugehörig fühlen: umso besser. Dann werfen Sie gleich weg, was überflüssig ist in ihrem Leben.