Zuverlässigkeit punktet – punktet Zuverlässigkeit?
Was politisch angeblich gilt, bewahrheitet sich offenbar auch bei den Wunschvorstellungen der Partnersuchenden: „Konservatives“ Gedankengut, meist solches der bürgerlichen Rechtsparteien, löst liberales Denken ab. Kein Wunder- ist doch gerade die rechtskonservative AfD auf dem Vormarsch, während die für die freie persönliche Entfaltung eintretende FDP eine Niederlage nach der anderen kassiert.
Trifft das auch auf die Partnersuche zu? PARSHIP behauptet: Ja, das ist so. Wie PARSHIP dazu festgestellt haben will, sind 30 Prozent der Partnersuchenden eher wertkonservativ eingestellt. Betonter konservativ gaben sich 13 Prozent der Befragten, und sechs Prozent wollten eher das Gegenteil: das große Abenteuer.
Immerhin gab es eine positivere Nachricht: Gegen 50 Prozent der befragten Frauen und Männer wäre es schnurzpiepegal, wie „konservativ“ ihr Partner ist, „wenn alles andere stimmt“.
Doch stimmt das eigentlich überhaupt alles? Was ist mit „konservativ“ gemeint? AfD wählen, mit der CSU sympathisieren? Weit gefehlt! „Zuverlässig“ soll er eben sein, der Partner, meinten nahezu 70 Prozent der Befragten. Da reibe ich mir doch die Augen: Ist „Zuverlässigkeit“ eine konservative Eigenschaft? Zumal, wenn wir erfahren, dass über ein Drittel sich Spontanität wünscht, und nahezu ebenso viele der Befragten gerne hätte, wenn der Partner „mal ein Auge zudrücken“ würde. Also lauter verkappte Liberale? Ebenso überraschend sind die nahezu 30 Prozent, die sich wünschen, dass ihre Partner(innen) sie „überraschen“ oder gar „verrückte Träume“ haben sollten.
Das Fazit? Offenbar haben die Befragten nicht alle Zwerge im Garten. Oder sie wünschen sich – was noch wahrscheinlicher ist – die vielseitig begabte eierlegende Wollmilchsau.