Mädel mit Schädel sucht „Arier“ – na, denn mal gute Fügung …
Machen wir uns bitte nichts vor: Die Partnersuche über Medien, Organisationen und und persönliche Partnervermittler ist ein Spiel mit < der Illusion des perfekten Glücks. Und um diese Illusion aufrechtzuerhalten, ist es nötig, die Wahrheit zu korrigieren. Die Frage ist jedoch, wer dabei gewinnt, wer verliert und wo die Grenzen zum „gefühlten“ Betrug liegen. Welche Methoden werden dazu verwendet?
1. Lockvögel Angeblich setzt man sie niemals ein, die attraktiven Damen und Herrn, die sehnsüchtig auf den Partnersuchenden warten. Und schon gar nicht, wenn man sich als „seriös“ darstellt. Doch selbst bei Online-Partneragenturen wird man nicht behaupten wollen „Wir haben es niemals getan und wir werden es niemals tun.“ Bei Sexbörsen und Casualdating ist das etwas anders: Dort steht oftmals bereits in den AGB, dass man’s tut. Die wieder aufkommenden „händischen“ Partneragenturen stehen zwar nicht pauschal, aber oftmals in Verdacht, mit Profilen nicht existierender Personen zu arbeiten. Erläuterung und Unterschiede: Lockvögel können fiktive oder tatsächlich existierende Personen sein. Hatte eine Agentur wirklich einmal eine liebevolle, kinderlose, heiratswillige und gebildete Frau von 35, so wurde sie solange vermarktet, wie sie in der Kartei war – niemand fragte, wie sie dorthin kam. Sie musste nur existieren. In Zeitungsanzeigen wurden ganz bewusst Fantasie-Profile angeboten. Die modernen Sex-Dating-Agenturen arbeiten mit „Moderatorinnen“, die mehrere „Falschprofile“ („Fakes“) betreuen.
2. Geschönte Beschreibungen Nahezu jede Beschreibung ist geschönt, gleich, ob sie von einer Agentur oder vom Mitglied einer Partnerbörse stammt. Das ist durchaus legitim, denn wer würde schon seine fragwürdigen Eigenschaften in den Vordergrund stellen? Sollte jedoch das Profil ganz und gar von der Realität abweichen, dann kann man getrost von „Schwindel“ sprechen. Erläuterungen und Unterschiede: Die Frage ist, wer geschönt hat und warum. Die meisten Beschönigungen entstehen nicht durch die „Verbesserung“ von Körper, Geist Bildung und Einkommen, sondern durch das Weglassen von Informationen.
3. Getarnte Ehemakler und Psuedo-Partnervermittler In den letzten Jahren sind sie wieder zu Ehren gekommen, die Agenturen, die auftreten, als seien sie Privatpersonen. Die Variante heißt neuerdings „Stellvertreter-Dating“ – und sie wird selbst in der seriösen Presse gelobt. In Wahrheit ist dies eine neue, veränderte Form der Ehemakler, die eine Person mehreren Interessenten anpreisen, um am Ende ein Treffen zu arrangieren. Erläuterung und Unterschiede: Jahrzehntelang wurden Personen durch Zeitungsanzeigen geködert, in den angeblich Privatpersonen Partner suchten. Es war nicht ersichtlich, das es sich um Agenturen handelte. Heute werden Singles in Online-Partnerbörsen von „Privatpersonen“ angesprochen, die in Wahrheit Partner-Makler sind. Allerdings zahlen dabei nur die Suchenden, nicht die Gesuchten.
4. Beschönigung der Aussichten Nahezu alle Online-Partneragenturen, Partnervermittler, Singlebörsen und Smartphone-Dating-Betreiber „schönen“ die Aussichten, einen Partner zu finden. Die verbreitetste Falschinformation ist, dass alle Personen gleich gute Aussichten hätten und dass es möglich sei, „schnell und problemlos“ seinen „Traumpartner“ zu finden. Erläuterungen und Hintergründe: Statistisch sind nicht alle Altersgruppen gleich gut zu vermitteln, und rein mathematisch sinkt die Chance exponential mit den Wünschen an den Partner. Werden angeblich wissenschaftliche psychologische Methoden verwendet, so lassen sich bestimmte Persönlichkeitsprofile schwerer verkuppeln als andre.
5. Falsches Spiel mit den Kosten Die Kosten werden bei kaum einer Partneragentur transparent offengelegt. Oftmals wird dem Kunden bei Online-Agenturen sogar suggeriert, man könne sich „kostenlos“ einen Partner finden lassen. „Online“ entstehen durch Abonnements oft hohe Folgekosten, die am Anfang nicht bedacht werden. Offline-Agenturen (Partnervermittler) haben ebenso eigenartige Preise. Die bloße Einschreibung und das Versprechen, sich um die Partnersuche zu bemühen, kann bis zu 7000 Euro kosten. Erläuterungen und Unterschiede: Persönlich geführte Partneragenturen verlangen so gut wie immer Vorauszahlungen. Ob sich die Inhaber(innen) dann wirklich bemühen, einen Partner zu finden, kann nur schwer überprüft werden. „Kostenlos“ ist bei Online-Agenturen bestenfalls eine eingeschränkte Mitgliedschaft, und bei den Abonnements ist größte Vorsicht geboten: AGB lesen hilft.