Hochzeit – Lassen Sie sich nicht einwickeln
Wenn Sie heiraten wollen, geben ihnen nahezu alle Menschen Tipps, wie Sie die Hochzeit ausrichten sollten. Meist haben sie dabei nicht das Interesse des Brautpaares im Auge, sondern sie versuchen, eigene Wünsche zu verwirklichen. Mein Tipp: Verhindern Sie dies, indem Sie die Regeln selbst festlegen. Es ist Ihre Hochzeit – sie heiraten nicht, damit sich andere auf Ihre Kosten amüsieren, vollfressen, vollsaufen und reich werden.Diese Zehn Tipps helfen Ihnen dabei:
1. Das Wort „Hochzeit“ gegenüber Dritten niemals erwähnen
Sobald Sie das Wort „Hochzeit“ erwähnen, wild alles teurer. Wenn sie eine Hochzeitsfeier planen, sagen Sie einfach, sie planen „ein Fest für (Anzahl) Personen“.
2. Auf ein „typisches“ Brautkleid verzichten
Das Kleid, in dem Sie „offiziell“ fotografiert werden, ist Ihr Brautkleid, auch wenn es sich um ein rotes Abendkleid handelt. Verzichten Sie darauf, Kleider zu tragen, die Sie bei der Feier behindern. Ein hochoffizielles, langes weißes Brautkleid behindert Sie unter Garantie.
3. Selber bestimmen, wie die Trauung verläuft
Bis auf die offizielle Prozedur, die nun einmal notwendig ist, können Sie selbst bestimmen, wie die Trauung ablaufen soll. Geben Sie kein Geld für Musiker oder Fotografen aus, die sich selbst anbieten oder die man Ihnen vorschlägt. Entweder Sie suchen sich selbst aus, wer singen oder musizieren darf, oder sie verzichten ganz darauf. Sorgen Sie selbst für einen Fotografen, und beschränken Sie seine Tätigkeit auf maximal eine Stunde.
4. Professionelle Hochzeitsausrichter vermeiden
Professionelle Dienstleister versuchen vor allem, Ihnen mehr anzubieten, als Sie eigentlich wollten – das ist ihr Geschäft. Sie benötigen lediglich einen Menschen (bester Freund, beste Freundin), der etwas Organisationstalent hat. Fragen Sie bitte zuerst Ihre Trauzeugen.
5. Den eigenen Geschmack durchsetzen
Lassen Se sich um Himmels willen keinen Romantik-Kitsch und keine Volksbräuche aufzwingen. Setzen Sie auf Ihren eigenen Stil und das, was Ihnen wirklich selber gefällt. Das fest wird Ihnen zu Ehren gegebenen, nicht um die Gäste zu bespaßen.
6. Keine Klischees zulassen
Leider werden bei Hochzeiten häufig Klischees verwendet, um die Liebe, den Sinn der Ehe oder sogar die Erotik der Ehe zu beschreiben. Verbitten sei sich diese Klischees, soweit es möglich ist. Wenn Sie eine rhetorisch talentierte Brautjungfer oder (nach englischem Brauch) einen „Best Man“ zur Verfügung haben, lassen Sie sich von ihr/ihm eine launig-freche Rede schreiben.
7. Weniger Einzelposten, pro Einzelposten aber mehr Luxus
Für das Fest gilt: Weniger Gäste, weniger Einzelposten im „Unterhaltungsprogramm“, dafür ausgesuchte Darbietungen und qualitativ hochwertige Speisen und Getränke machen ihre Feier zum einmaligen Erlebnis.
8. Freiräume sichern
Sichern Sie sich als Brautpaar Freiräume – sie müssen den Gästen nicht von 10 Uhr morgens bis weit nach Mitternacht „den Affen machen“. Es kann durchaus sinnvoll sein, die Trauung mit sehr wenigen Gästen in der Woche zu organisieren und die eigentliche Hochzeitsfeier dann am Wochenende auszurichten.
9. Hochzeitsparty statt Hochzeitsfeier
Eine Party verhindert, dass Sie Konventionen und Ritualen folgen müssen – und bei einer Party sind Getränke in der Regel billiger für den Veranstalter.
10. Rückzug organisieren
Organisieren Sie entweder einen geordneten Rückzug mit Ansage oder Ihr „Verschwinden“ im Laufe der Feier. Sie müssen als Brautpaar nur solange bleiben, bis die letzte Rede geschwungen wurde oder das „offizielle“ Programm beendet ist.
Mehr beispielsweise in „Augsburger“ oder „Liebeszeitung“
Foto © 2014 by Gebhard Roese, Altenburg