Angebliche drei Prozent der deutschen Frauen sind „Hypersexuell“
Forscher machen es sich bisweilen einfach: Sie versuchen über Fragebogen herauszufinden, was wir Menschen empfinden. Sagte da jemand: „na denn viel Glück?“
Da tönte die „Daily Mail“ schon, dass „Deutsche Forscher in der umfassendsten Studie zur weiblichen Hypersexualität“ herausgefunden hätten, dass „drei Prozent der Frauen“ unter Hypersexualität leiden würden. Dieses Problem, so die „Mail“, hinge möglicherweise mit der Masturbation und dem Ansehen von Pornografie zusammen. Außerdem sollen diese Frauen tendenziell eher bisexuelle Kontakte aufnehmen.
Das englische Blatt lässt die deutsche Forschungsleiterin Verena Klein zu Wort kommen, die nochmals bestätigte, nach ihren Forschungen sei die Masturbationsfrequenz, der Gebrauch von Pornografie und die Anzahl der Sexpartner der Grund für weibliche Hypersexualität. Oh ja, und eine Tendenz zur Bisexualität.
Wie die Mail berichtete, seien die Forschungen „überwiegend an Studentinnen“ vorgenommen worden.
Ob die Studie glaubwürdig ist? Es gibt Gründe, dies zu bezweifeln. Denn obgleich nahezu 1000 Frauen befragt wurden, blieben nur 30 übrig, die nach Angaben der Forscher unter Hypersexualität litten – und ob die angeblich „festgestellten“ Gründe auch die Ursachen waren, steht in den Sternen.
Ja, und bevor Sie denken, Hypersexuell zu sein, sollten Sie lesen, was Suzi Godson (leider in englischer Sprache) dazu schreibt.
Hinweis: Wissenschaftliche Studie erhältlich über: Wiley
Weitere Hinweise: „Hypersexualität“ ist ein Etikett wie jedes andere. Ältere Bezeichnungen für Hypersexualität: Nymphomanie – die ehemalige Lieblingsbezeichnung der Wissenschaftler, Aidoiomanie (seltener, ebenfalls angeblich „wissenschaftlich“) Liebestollheit, Mannstollheit (Volksmund) und Naturgeilheit (Huren).