Das „Kleine Rote Schülerbuch“ kommt jetzt ins Vereinigte Königreich
Es war klein, rot und ein Schülerbuch
Das „Kleine Rote Schülerbuch“ kommt jetzt ins Vereinigte Königreich – nach 45 Jahren der Verbannung.
Eltern und Lehrer haltet euch fest – das „Kleine Rote Schülerbuch“ kommt zurück – und darf nun erstmalig im Vereinigten Königreich verkauft werden. Es erschien zuerst 1969 in Dänemark, wurde auch ins Deutsche übersetzt und erreichte damals eine Mordsauflage: Meine Ausgabe stammt aus der achten Auflage (180. tausend) des Verlags „Neue Kritik“ Frankfurt. Das erste Kapitel ist Programm: „Alle Erwachsenen sind Papiertiger„. Eigentlich geht es um das „Süstem“ – nämlich wie die Schulen weitgehend daran arbeiten, ihre Systeme aufrechtzuerhalten, ob dies nun sinnvoll ist oder nicht.
Soren Hansen, einer der ursprünglichen Autoren, sagte dem „Guardian“:
Schüler glauben zu sehr an die Macht der Erwachsenen, aber nicht in gleichem Maße an … ihre … eigenen Stärken … viele Lehrer denken, es sei unnötig, ihren Schülern zu erklären, warum sie bestimmte Dinge lernen müssen. Sie sagen einfach: „Du musst es lernen, weil es zum Unterrichtsstoff gehört.
Die katholische Kirche war damals aufs Höchste aufgebracht. Denn auf den Seiten 88 bis Seite 98 ging es um das Schlimmste, was man damals Jugendlichen vermitteln konnte – alles über Sex. Damals entschloss sich die katholische Kirche, flugs „das kleine gelbe Schülerbuch“ herauszubringen – in gleicher Aufmachung mit katholikenkonformen Inhalten. Es verschwand genauso sang- und klanglos wie die Traktätchenliteratur.
