ElitePartner enthüllt ein bisschen vom Persönlichkeitstest
ElitePartner enthüllt den Persönlichkeitstest – jedenfalls einen kleinen Teil davon. Doch aus den Aussagen von Lisa Fischbach ergibt sich, dass ein gewisses Umdenken bei ElitePartner stattgefunden hat. Der Hintergrund besteht möglicherweise darin, dass die Mitglieder vielfach Akademiker sind, die Tests nicht einfach „hinnehmen“.
Um kaum etwas in dieser Welt wird solche eine Geheimniskrämerei betrieben wie um die Persönlichkeitstests der sogenannten „Online-Partnervermittler“. In Wahrheit gibt es kein Geheimnis um die Tests selbst, allerhöchstens um das „Matching“, also die Formeln, die dazu benutzt werden, Ähnlichkeiten einerseits und Unterschiede andererseits zu bewerten. Eine wissenschaftliche Grundlage dafür existiert nicht, behauptet wird allerdings das Gegenteil. Man beruft sich auf Sigmund Freud, Carl Gustav Jung, die „Big Five“ (das Fünf-Faktoren Modell) oder auf den von Katharine Briggs und Isabel Myers entwickelte MBTI. Alle haben eines gemeinsam: Die Suche nach einem Lebenspartner stand nicht im Fokus der Betrachtungen.
Dennoch ist es gelegentlich erhellend, auf die wenigen Informationen zu schauen, die nach außen dringen, hier von Lisa Fischbach, Hauspsychologin bei ElitePartner:
Weniger Kompromisse und Diskussionen sind nötig, wenn die Interessen ähnlich sind. Das betrifft vor allem die Bereiche Einstellungen, Werte, Lebensziele, Überzeugungen, Bildungshintergrund und sozialer Status.
Interessant an dieser Aussage ist vor allem, wie wenig inzwischen von „Persönlichkeitsmerkmalen“ (die früher als „Charaktereigenschaften“ bezeichnet wurden) die Rede ist. Auch der „Gleichheitsgrundsatz“, der in den vergangenen Jahren noch heftig strapaziert wurde, ist jetzt modifiziert worden:
Werden Fähigkeiten oder Verhaltensweisen des Partners als verschieden, aber als Ergänzung wahrgenommen, können Gegensätze vorteilhaft sein.
Auch eine grundlegende Einstellungsänderung gegenüber dem Test ist erkennbar: Während man noch vor wenigen Jahren seitens der Partneragenturen von „der“ unveränderlichen Persönlichkeit ausging, ist man plötzlich geneigt, die „Beziehungspersönlichkeit“ von der „Offizialpersönlichkeit“ zu trennen. Einfacher ausgedrückt: Man glaubt jetzt, dass Menschen in Berufsalltag eine andere Persönlichkeit offenbaren als in engen persönlichen Beziehungen – dazu nochmals Lisa Fischbach:
Wir können im Job und im Alltag Seiten von uns zeigen, die in einer Beziehung viel weniger zum Tragen kommen. Wer sich also im Berufsleben als durchsetzungsstark und kontrolliert erlebt, kann seinem Partner gegenüber anlehnungsbedürftig und unentschlossen sein
Die deutlich erkennbaren Änderungen in der Sichtweise könnten mehrere Ursachen haben, insbesondere aber der Zweifel, den viele Mitglieder am Test selber hegen – er wird auch im Artikel von Lisa Fischbach mehrfach angesprochen.
Man könnte es auch so sehen: Ein Partnersuchender ist nicht notwendigerweise „psychogläubig“, und er ist auch nicht zwangsweise überzeugt davon, dass ihn Fragebogen zum Wunschpartner führen werden. Er könnet zu Recht bezweifeln, dass es überhaupt glaubwürdige Matchingkriterien gibt und ebenso wäre es dankbar, dass er die Kompetenz der Fern-Tests als solche bezweifelt.
Der Artikel ist außerordentlich interessant, vor allem, wenn im Ansatz diskutiert wird, ob der Test zuverlässig ist oder nicht. Kein Zweifel: Der Test muss natürlich öffentlich als „Schussfest“ dargestellt werden. Doch inzwischen werden Zweifler beschwichtigt:
Ziel (des Tests) ist es, die Mitglieder so darzustellen, wie sie sich mit einer hohen Wahrscheinlichkeit in einer Beziehung verhalten.
Die Aussage in dieser Form ist neu. Man definiert das Ergebnis als Ziel, man spricht von „Darstellung“, man relativiert das Ergebnis auf eine „hohe Wahrscheinlichkeit“ hin und man konzentriertet sich auf das „Verhalten in einer Beziehung“.
Im Grunde ist dies ein Schritt in die richtige Richtung – und deshalb: Lesen Sie den Artikel von ElitePartner im Original.
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