Der Kampf um den Kunden – was wird aus den Flirtbörsen?
Man schreibt das Jahr 2005. Ein Mann erscheint auf der Konferenz der einzigen bedeutenden Konferenz der Datingbranche, der iDate. Die Zuhörer lachen, als er behauptet, innerhalb kürzester Zeit eine der Spitzenseiten im Dating für Kanada aufzubauen – und zwar kostenlos für Benutzer. Es handelte sich um Marcus Frind, den Gründer von Plentyoffish. Jeder Branchenkenner weiß: Er hat es geschafft.
Dennoch weiß auch er, dass die Zeiten hart sind: Das Anzeigengeschäft stagniert, die Einnahmen aus Adsense waren nach seinen Angaben vor drei Jahren noch 10 Mal so hoch wie heute – das muss erst einmal aufgefangen werden. Der Gründer verrät auch, was es kostet, einen Kunden zu werben: im Schnitt 5 US Dollar.
Seine Aussage mag vom eigenen Erfolg stark eingefärbt sein – aber es lohnt sich, seine Prognose für 2007 zu lesen:
„Viele Bezahlseiten und neue Seiten, die für den Kunden frei sind, werden untergehen. So genannte „soziale Netzwerke“ und Datingseiten werden ineinander aufgehen. Bezahlseiten werden höhere Prise fordern und mehr und mehr zu Partneragenturen werden … wenn die kostenlosen Datingseiten in den USA einen großen Marktanteil bekommen (den sie noch nicht haben, Plentyoffish ist kanadisch, gr), dann wird das System der Bezahlseiten zusammenbrechen“.
Ich komme noch darauf, wie die Sache sich in Deutschland, Österreich und der Schweiz entwickeln könnte – und Sie dürfen auch sicher sein, dass ich mich nochmals mit den so genannten „Sozialen Netzwerken“ beschäftigen werdem deren Nutzen wie auch deren Gefahr derzeit bei weitem überschätzt wird.