Von angeblicher Sicherheit profitieren auch Betrüger
Derzeit vergeht kein Tag, an dem Partnersuchende nicht mit einem angeblichen „Sicherheitsproblem“ konfrontiert werden: Journalisten auf der Suche nach einer Story, interessierte Sicherheitsdienste aber auch die Webseiten für Partnersuchende selbst geben Warnungen aus.
Interessant dabei ist, dass viele Maßnahmen, die angeblich zum Schutz vor Betrügern dienen, auch von Betrügern selbst verwendet werden können: Typisch ist die „anonyme Emailadresse“, die Partnersuchenden immer wieder empfohlen wird. Ich persönlich kann dazu nicht raten – in solche Adressen fehlt mir das Vertrauen. Allerdings kann man sich bei den meisten Providern eine zweite Emailadresse zulegen, die man ausschließlich für die Webpartnersuche verwenden kann.
Aus den USA kommt eine andere Idee zum angeblichen „Schutz“: Telefonanschlüsse mit mehreren Nummern, die man beliebig zu- und wegschalten kann. Sie ahnen sicherlich, dass dies auf Dauer kein Opferschutz ist, sondern eben auch ein Täterschutz.
Was mir an all dem missfällt: Es ist nicht die Emailadresse, die Sie wirklich schützt, und nicht das Telefonroulett, dass sie spielen können. In Wahrheit können Sie sich nur dadurch wirklich schützen, dass sie nicht zu viel von sich im Vorfeld preisgeben – insbesondere nicht ihre genaue Wohnadresse, Ihre Arbeitsstelle, ihre persönlichen Schwachstellen, ihre sexuellen Geheimnisse und insbesondere ihre Vermögensverhältnisse.