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Partneragenturen – kaum noch Chancen für Neulinge?

Das Internet hat eine Eigenschaft, mit der man als Anbieter nur sehr schwer umgehen kann: Es gibt einen Zwang, zum Zeitpunkt des Booms bereits ausreichend aktiv zu sein. Natürlich merke ich dies an meiner Leserschaft ebenso wie jeder andere Anbieter von Magazinen dieser Art auch.

Doch die Rede soll von Partneragenturen und Flirtbörsen sein.Wer heute noch einen solchen Dienst gründen will, braucht vor allem Mitglieder – und hier zeigt sich, dass diese nur schwer zu gewinnen sind. Die Werbungskosten, die dazu nötig wären, und die bei großen Diensten in Millionenhöhe vorhanden sind, fehlen kleinen Anbietern – und die Mundpropaganda, die sich als Alternative anböte, würde man nur bei Erfolg bekommen. Die Katze beißt sich also in den Schwanz: keine Mitglieder – kein Erfolg – kein Erfolg – keine Mitglieder.

In den letzten Jahren haben sich, offenbar auf Rat einzelner Unternehmensberater, zwei neue Geschäftsideen breit gemacht: Nischendienste und Anwendungen, die unter dem Etikett „Soziale Software (a.k.a. Web 2.0)“ segeln. Was die Web 2.0.-Anwendungen betrifft, so dürfte die Konkurrenz inzwischen längst davongeschippert sein: die großen Kreuzer „My Space“ (international, hauptsächlich Teenagerinteressen) oder XING (vorwiegend deutsche Geschäftsleute) befinden sich bereits auf hoher See. Prognosen gehen derzeit dahin, das nur wenige der Neugründungen übrig bleiben – sie müssen schon wirkliche Innovationen bieten oder ihrerseits auf Nischeninteressen abzielen.

Nischendienste hingegen müssen wirkliche Nischen füllen. Wie ich mehrfach ausführte, sind Dienste mit besonderen sexuellen Vorlieben begehrt, weil man dort „unter sich“ ist, während Dienste für „Menschen ab 50″ nur schwache Aussichten auf Erfolg haben, denn auch die großen deutschen Partneragenturen haben eine erstaunlich große Anzahl von Mitgliedern über 50 Jahre. Das Dilemma setzt sich also fort: Ist die „Nische“ zu groß, lohnt sich die Agentur nicht, weil andere erfolgreicher sind. Ist sie hingegen zu klein, hat sie schon rein mathematisch kaum Aussicht auf Erfolg.

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