Sex-Börsen als Männerfallen – Erpressung nach Video-Chat
Eine neue Masche von Dating-Erpressung haben sich von Marokko aus agierende Kriminelle ausgedacht. Die Täter spielten demnach auf Datingseiten Videos ein, auf denen sich junge und attraktive Frauen als Chat-Partnerinnen ausgaben. Während der vorgeblichen Video-Gespräche sollen die jungen Frauen die Männer aufgefordert haben, sich bei eingeschalteter Web-Kamera zu entkleiden und zu onanieren.
Zu diesem Zeitpunkt schienen die Opfer noch nichts Böses zu ahnen. Doch dann taten wurden sie von den vermeintlichen „Chat-Parterinnen“ aufgefordert, den eigentlich gefährlichen Schritt zu tun: Sie sollten aus der Anonymität heraustreten und ihre erfolgreichen Online-Eroberungen dem Netzwerk FACEBOOK hinzufügen. Über Facebook, so wurde dann gedroht, würde man die kompromittierenden Bilder oder Video-Auszüge sodann an sämtliche „Freunde“ schicken. Auch die Veröffentlichung auf Youtube wurde nach Polizeiangaben angedroht. Die FACEBOOK-Konten der Chatterinnen waren allerdings ebenso wie die Online-Profile nur Fälschungen. Dies allerdings könne verhindert werden, wenn die Opfer einen Geldbetrag von 500 Euro per Geldtransfer nach Marokko senden würden.
Tatsächlich machten die Täter ihre Drohung in einem polizeibekannten Fall wahr, in dem das Opfer nicht zahlte, allerdings konnte das Video durch Intervention beim Betreiber wieder vom Netz genommen werden.
Bekannt geworden sind nach Presseangaben bisher zwar nur wenige Fälle, doch deutet die Konzentration auf eine relativ kleine Region darauf hin, dass es sich um die „Spitze eines Eisbergs“ handelt.
Den Opfern wird dringend geraten, so der Bericht in einer deutschen Tageszeitung, nicht zu zahlen und sich stattdessen an die Polizei zu wenden.
Was kann man daraus lernen?
1. Bei jedem Chat mit einer „sogenannten“ Senderin, bei dem die Web-Kamera angeschaltet wird, können seitens der Senderin Video-Aufnahmen hergestellt werden. Es liegt normalerweise im Interesse der Senderinnen, diese nicht zu veröffentlichen, da dies geschäftsschädigend wäre. Besonders bei „inoffiziellen Senderinnen“, die teils aus dem Ausland agieren, wird es aber schwer sein, einen kriminellen Angriff abzuwehren.
2. Meiden Sie Sex-Kontakt-Börsen. Auch, wenn etwas anderes behauptet wird: Bei den meisten von Ihnen werden vor allem junge Männer angelockt, die dort alles andere als schnellen, schönen und kostenfreien Sex finden.
3. Neben virtuellen Treffen können auch angeblich spontane, reale Sex-Treffen gefährlich sein. Sie können über Firmengeheimnisse ausspioniert werden und mit Sex-Fotos erpresset werden. Selbst, wenn Sie nicht erpresset werden sollten, ist es peinlich, wenn diese Fotos im Internet landen.
4. Es ist immer gefährlich, anonyme Sexkontakte in „soziale Internetkontakte“ zu verwandeln, wenn die verwendeten Medien fragwürdig sind oder der Verdacht besteht, mit Falschnamenkontakten (Fakes) zu kommunizieren.
5. Wenn Sie wirklich anonyme, virtuelle Sexkontakte suchen: Stellen Sie wenigstens ein paar Fragen, die nur eine reale Person beantworten kann. Tragen Sie selbst beim Chatten eine Maske, wenn die Videokamera eingeschaltet ist, und sorgen Sie dafür, dass sich hinter Ihnen eine neutrale Wand befindet. Bleiben Sie immer anonym. Geben Sie der Senderin niemals persönlich eine Kreditkartennummer bekannt und offenbaren Sie nicht Ihren Wohnort.
Am besten ist natürlich: Keine Video-Sexkontakte mit Unbekannten – und da gilt übrigens auch für Frauen.
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