Liebe Partnersucherinnen (m/f) …
Auch wenn Leipzig von meinem gegenwärtigen Standort nicht allzu weit weg ist, trennen uns doch Welten … und nun auch sprachliche Welten.
Denn die Universität Leipzig hatte die Chuzpe, Wörter der deutschen Sprache zu verweiblichen. Kommentatoren von „Süddeutscher“ wie „Welt“ haben erkannt, dass dahinter nichts als eine neue Form akademischer Verwirrung steht. Lediglich der Kommentator der „Badische Zeitung“, die ich jüngst wieder las, (an sich sehr zu empfehlen) war der Meinung, dass wir die Universität in Leipzig doch machen lassen sollten, und schrieb:
Während die einen sich bemühen, mal neue Formen auszuprobieren, sehen die anderen gleich umgekehrte Unterdrückung am Werke.
Na, herrlichen Glückwunsch zu dieser tollen Erkenntnis, an den Kommentator Thomas Steiner, der Gegner der Regelung als die „Herren Vorkämpferinnen“ bezeichnet.
Verweiblichen wir doch mal „Idiot“ – oder besser nicht?
Ach ja, weil wir gerade bei Vorkämpferinnen sind. Professor, Dozent, Doktor, Apotheker und Student sind ja positiv besetzte Begriffe, die wir selbstverständlich auf Geheiß der Wortpolizei verweiblichen könnten. Nur: Ich schlage dann vor, vor allem das Wort „Idiot“ zu verweiblichen, weil es ja eigentlich geschlechtsneutral gebraucht werden sollte, aber leider nur uns Männer betrifft. Also, liebe Idiotinnen: Bitte sorgt doch alle dafür, dass Öl ins Feuer des Geschlechterkampfs gegossen wird, der von euch ja als so schrecklich positiv angesehen wird – jedenfalls unter bestimmten Akademikerinnen. Ach, nicht unter Akademikern? Nun, Sie haben doch gehört: Es wird endlich Zeit, mal „neue Formen auszuprobieren“.
Kein Neusprech und keine Gender-Gedankenpolizei – sondern klare Ansprache in der Liebepur
In diesem Journal wird kein Neusprech der Wortpolizei verwendet – mit Sicherheit nicht. Wenn ich Akademikerinnen sage, meine ich Frauen, und ich schreibe nicht Akademikerinnen (f). Und insofern können Sie die Überschrift auch vergessen. Übrigens sitzen die Quertreiberinnen und Zersetzerinnen (um mal die neue Form) zu verwenden, überall – die Wochenzeitschrift „DIE ZEIT“ berichtete gerade, wo sie besonders aktiv sind: In der Genderforschung – und ja, es sind überwiegend Frauen, die dort forschen. Erst ging es Ihnen darum, Frauen zu verherrlichen, jetzt geht es Ihnen darum, Männer zu verdämlichen – oder sagt man eher „verweiblichen“?