Alt und jung heiraten – wenn einer hässlich, dumm oder arm ist?
Hollywood ist nicht Chitlin‘ Switch – so ungefähr könnte man ausdrücken, was US-amerikanische Forscher nun anhand von Paaren herausgefunden haben, die einen erheblichen Altersunterschied aufweisen.
Denn anders als in Hollywood kommt hier nicht die alternde Schönheit mit dem jungen Beau zusammen, und der reiche Lustgreis heiratet keines seiner süßen Sugar-Babies, mit denen er sich umgibt.
Cougars – gar nicht existent?
Die attraktive Cougar, die ihren süßen Toyboy spazieren führt? Die Forscher konnten keinerlei Beweise darauf finden, dass es ein Cougar-Phänomen gibt, also keine extreme Anziehung der 40-50-jährigen Frauen auf süße Jünglinge, und auch umgekehrt wurde kein Schuh draus. Allerdings mussten sie zugeben, dass es eine Ausnahme gab: Möglicherweise sind die süßen Toy-Boys doch ähnlich attraktiv wie die Frauen, die sie geheiratet haben. Für alle anderen aber gelte: Ist der Altersunterschied groß, so ist einer der Partner weniger attraktiv als bei Paaren, die in etwa im gleichen Alter sind.
Nicht nur die Attraktivität, auch das Einkommen, die Ausbildung und die geistigen Kapazitäten würden stark voneinander abweichen, wenn der Altersunterschied groß sei. Bei Paaren etwa gleichen Alters sei dies seltener der Fall, so die Forscher.
Heiratschancen vergrößern – im Alter herunter gehen oder hinaufgehen
Als möglichen Grund nannten die Wissenschaftler, dass die Partnersuchenden, die keine attraktiven Einkommen hätten, sich in möglicherweise in soziale Netzwerke begeben würden, in denen man Personen recht unterschiedlichen Alters finden könne – dies erhöhe die Heiratschancen. Entsprechendes mag auch für Menschen gelten, die weniger attraktiv oder nicht sehr intelligent sind.
Die Grundlagen der Forscher waren statistische Daten über erste Eheschließungen (USA) aus den Jahren 1960 – 2000, die gewöhnlich als verlässlich gelten.
Die Studie rief sogleich einen Betreiber einer „Sugar-Baby“-Vermittlung auf den Plan, der diese Forschungen nutzte, um das Gegenteil zu behaupten: nämlich dass Sugar Babys nicht nur schön sind, sondern auch intelligent. Was man dort für eine „gute Beziehung“ hält, ist allerdings kaum eine Ehe, sondern eine Beziehung, von der das Sugar Baby „finanziell profitiert“.
Doch die Studie wirft nicht nur bei „Beziehungen gegen Geld“ Fragen auf, denn ein Ort, an dem sich „soziale Kontakte“ zwischen Personen recht unterschiedlichen Alters ergeben können, ist natürlich auch „gewöhnliches“ Online-Dating.
Je mehr Affäre, umso nützlicher ist die Beziehung
Am Ende kann man leicht ein Fazit ziehen: Je mehr die Beziehung einer Affäre ähnelt, umso sinnvoller sind Altersunterschiede, auch von der „Cougar“ und anderen Frauen über 50 zu Männern, die erheblich jünger sind. Denn aus ihr lässt sich wirklich „neue Lebensenergie“ schöpfen. Ebenso ergeht es ja Männern, die erheblich jüngere Frauen zu ihren Geliebten machen. Wer solche Affären eingehen will, sollte jedoch immer bedenken, dass sie zumeist schnell wieder vergehen. Ist die Beziehung „emotional gestützt“, so verfliegt die Attraktivität mit den Jahren trotz aller Bemühungen, und ist sie „finanziell gestützt“, so findet der Sugar-Daddy oder die Sugar-Mommy für ihr Geld auch schnell Ersatz. Warum ich die Liebe nicht erwähne? Weil die Personen nur selber wissen, wie viel Liebe sie in der Beziehung fanden, wie viel Wollust war und wie viel Illusion.
Bild: Illustration nach einem Foto. © 2013 by liebesverlag.de