Die Woche in Dating: Online-Dating – ausgezeichnet, aber ohne Glanz
Online-Dating ist in einem Umbruch begriffen: Der Markt wird schwieriger, und der Wettbewerb nimmt oft groteske Formen an. Leider hat dabei jemand das Nachsehen: der Kunde im Online-Dating. Ich kann hier leider nicht alles schreiben, was mir dazu auf dem Herzen liegt, weil die Rechtslage oft so verzwickt ist, dass von „Pressefreiheit“ längst keine Rede mehr sein kann.
Die Besten der Gesellschaft: Unterwegs im Online-Dating
Dabei bedient Online-Dating einen wichtigen Kundenkreis: Menschen in mittleren Jahren, die sich aufgemacht haben, ihren ersten, zweiten oder dritten Lebenspartner zu finden. Wer da sucht, gehört nicht selten zu den Besten des Landes: Man ist unauffällig erfolgreich, hat sehr vernünftige Ansichten über das Leben und kann sich ein Urteil bilden. Sicher, dort sind auch die anderen. Jene, die ständig an anderen und der Welt herumnörgeln, denen niemand gut genug ist und die ihre eigene emotionale Unzulänglichkeit hinter „Ansprüchen“ tarnen.
Die Liebepur und ihr Verhältnis zum Online-Dating
Online-Dating steht heute nicht mehr so strahlend da wie früher. Inzwischen hat jede sensationsheischende Autorin ihre Kohle im Sack, die eines dieser „überaus humorvollen“ Bücher über Online-Dating geschrieben haben, und die Zeitschriftenredaktionen haben schon deswegen die Nase voll vom Online-Dating, weil die Informationspolitik der Unternehmen äußerst dürftig ist und niemand wirkliche Innovationen anbietet. Deshalb herrscht „tote Hose“, und was noch herausdringt aus den Festungen der Branche, ist so seicht und fadenscheinig, dass man es schier nicht mehr veröffentlichen mag. Was macht die Liebepur nun? Wir besinnen uns auf das, was hinter dem Online-Dating steckt: die Partnersuche. Wir machen unsere eigenen Nachrichten – die stehen wenigstens auf dem sicheren Fundament der Erfahrung.
Generationen und Partnersuche
Haben Sie je von der „Generation Y“ gehört? Nein? Dann sollten Sie meinen Grundlagenartikel zu Generationen, Partnersuche und und verhalten der Geschlechter zueinander lesen.
Vielleicht ist es vielen von Ihnen ja noch zu kalt – aber das Frühjahr kommt in jedem Fall – und mit ihm kommen die aufgestauten Frühlingsgefühle. Wenn es soweit ist, sollten sie vorbereitet sein – nicht genital, das sind Sie sowieso, sondern emotional und pragmatisch. Wie es geht, sage ich Ihnen ausführlich und zutreffend.
Wenn man sieht, wie „Omas“ und „Opas“ über den Tisch gezogen werden, sei es bei der Geldanlage, beim Altwarenankauf oder beim Dating, dann kann man sich nur noch empören. Klipp und klar, Freundinnen und Freunde: Online Dating geht auch noch über 50, über 60 und sogar über 70. Voraussetzung ist ein bisschen Klarheit im Oberstübchen und folgende Überlegung:
Online Dating für Senioren ist preiswert. Sie werden niemals 2000, 3000 oder gar 8000 Euro dafür bezahlen. Verbraucherschützer raten dazu, auf Abo-Fallen achten und zeitgerecht zu kündigen, das ist so ziemlich das Einzige, was Sie beim Abschluss beachten müssen. Der Rest besteht aus einer Mischung aus Vorsicht, Mut und Herzklopfen. Übrigens: Männer haben die weitaus besseren Chancen, wenn sie über 60 sind. Achten Sie auf Ihr Aussehen: entweder sportlich-elegant oder formal, aber bitte keine Jeans für 20 Euro und Karohemden. Andere Möglichkeiten sind erheblich teurer – und ob sie mehr erbringen? Ich glaube es nicht.
Kein „Neusprech“ – die Liebepur nimmt kein Blatt vor den Mund
Radikale Ansichten zum Dating? Das gibt es, und zwar heftig: Im Hintergrund zu diesem Artikel sagte die Beraterin: Wenn Sie eine Puppe in Ihrem Büro haben, die einen Rock trägt, will ihr jeder unter den Rock schauen – Frauen wie Männer. Sollten wir diese Lust nicht nutzen, indem wir Röcke tragen? Damit Sie es glauben, hier mal das Zitat im Original:
And then watch how many will lift her dress immediately. I can tell you how many: all of them. I have a doll in my office, named Tony Sue. I hand her to everyone who comes in. Every one of them lifts the dress. Men, women, both. They want to see what she has on underneath.
Hätte das ein deutscher Mann gesagt, dann wäre auf Twitter wahrscheinliche eine neue Hasskampagne gegen Männer gestartet worden. Wie man sieht: Es gibt sie noch, die freien Menschen, die sich konsequent nicht an „Neusprech“ anpassen. Und deren Ansichten werden auch tatsächlich noch veröffentlicht – das ist, in der Tat, ein Lichtblick. Die „erste Schere“ im Journalistengehirn liegt ja derzeit darin, „sozial korrekt“ schreiben zu müssen und damit eine moderne Pressezensur auszuüben. Nein, Leute: nicht bei uns. „Neusprech“ aka „soziale Korrektheit“ bedeutet eine Reduzierung der Sprache und eine selbst erzeugte Einschränkung der Pressefreiheit.
Noch zwei Anmerkungen. Erstens: Die Liebe stirbt nicht, und das Schreiben darüber ist sinnvoll. Ob es auch sinnvoll ist, über „besseren Sex“ zu schreiben, ist Ansichtssache. Meiner Meinung nach fällt dies nicht in den Bereich der Beratung, sondern der Unterhaltung.
Zweitens: Das neue Design für die Liebepur ist in Arbeit – und auch hier habe ich mir geschworen: Das machen wir selbst. Allein deswegen ist es jetzt immer noch etwas ruhiger hier als sonst. Soviel kann ich schon verraten: Es gibt ein modernes Magazinformat, das sich mit vielen professionellen Medien messen kann.