Auf welche Gefahren sollten Sie beim Online-Dating achten?
Dieser Artikel besteht aus drei Teilen. Im ersten Teil werden Betrügereien und Tricksereien aufgelistet, im zweiten werden sie ausführlicher beschrieben und dritten erfahren Sie, was Sie zu Ihrem Schutz wirklich tun können.
Gar keine Liebe gegen viel Geld
So gut wie alle Betrüger, die große Summen gewinnen wollen, nehmen sich eine lange Zeit der Vorbereitung. Typisch dafür sind die sogenannten „Romance Scammers“ (Vorschussbetrüger, die Liebe vortäuschen). Sie bauen zunächst ein langes, durch E-Mail und manchmal durch Telefonate gestütztes Szenario auf, an dessen Ende die oder der Betrogene alles tun würde, um die Person zu treffen. Das geht merkwürdigerweise aber nur, wenn man Geldbeträge überweist. In dieser Kategorie geht es zunächst um kleine, später um sehr hohe Summen. Diese Betrüger sind nicht an der Person interessiert, sondern ausschließlich am Geld. Sie sind auch nicht, was sie zu sein vorgeben: Mann oder Frau, alt oder jung. Sie sind einfach Betrügerinnen und Betrüger jeden Alters und jeder Herkunft.
Eine Mini-Variante davon ist der Vorschussbetrug „auf das Date“ im Inland. Hier wird entweder ein Date gegen Geld angeboten (aber nicht durchgeführt) oder es werden Fahrtkosten für ein innerdeutsches Flugticket oder eine Bahnfahrkarte gefordert. Zumeist findet kein Date statt, und wenn, dann sind die Kosten nicht wirklich entstanden.
Romantsches Einlullen, sexuelle Übergriffe
Ebenfalls langfristig geplant werden sexuelle Übergriffe. Tatsächlich haben wir es hier zumeist mit Männern zu tun. Sie schmeicheln sich zunächst ebenfalls als romantische Liebhaber ein, haben aber ihre Falle bereits aufgestellt. Ihnen geht s um (oft merkwürdigste) sexuelle Befriedigung und Erniedrigung unter Anwendung physischer Gewalt oder Nötigung. Es gibt allerdings einzelne Fälle, in denen Frauen meist viel jüngere Männer in Fallen locken. Typische Fallen sind Wohnungen, aber auch extra angemietete Liebesräume und abgelegene Hütten. Besondere Vorsicht ist bei SM-Praktiken geboten – einmal gefesselt, ist es schwer, irgendwo zu entkommen.
Verdeckte Prostitution, Dinnerbetrug
Dies ist eine Domäne der Frauen, die sehr eng mit dem Begriff „schneller erotischer Verabredungen“ gekoppelt ist („Causal Dating“), aber auch bei „gewöhnlichen“ Blind Dates“ vorkommt. Hier wird erst beim Date eine meist geringe Geldsumme gefordert, um den Geschlechtsverkehr zu vollziehen. Eine „harmlose“ Variante, die sogar gelegentlich glorifiziert wurde, ist der „Dinnerbetrug“. Dabei schlägt die Dame vor, sich zu einem romantischen Date in einem teuren Lokal zu treffen. Sie geht dabei davon aus, eingeladen zu werden und nimmt weder Bargeld noch ihre Kreditkarte mit. Gelegentlich wird zusätzlich Taxigeld für die Heimfahrt ergaunert.
Erpressung, falsche Schwangerschaften
Zum Thema Erpressung gäbe es viel zu sagen, aber es ist oft besser, nicht über alles zu reden, was möglich ist. Die Erpressung kann bereist während des Dates nach Vollzug gewisser Handlungen erfolgen. Dazu ist eine erhebliche kriminelle Energie notwendig, über die allerdings auch viele Frauen verfügen. Die Besonderheit bei dieser Art von Erpressung: Sie kann an sicheren Orten stattfinden (Hotel) und ist kaum beweisbar und dazu meist sehr ehrenrührig. Erpressungen nach Dates werden in der Regel so ausgeführt, dass entwürdigendes Film- und Fotomaterial, das während des Dates (oft nicht einmal heimlich) aufgenommen wurde, zum „Rückkauf“ angeboten wird. Auch die Ankündigung einer Schwangerschaft und der Wunsch, sich an den Kosten für eine Abtreibung zu beteiligen, klingt zunächst plausibel, kann aber auch ein dreister Betrugsversuch sein.
Nun wissen Sie, was Ihnen blühen könnte – aber es gibt die Möglichkeit, sich selbst zu schützen. Wie? Das können Sie im dritten Teil nachlesen.
Bild: Fotomontage
