Dating – und das Risiko, sich zu verlieben
„Ja“, werden Sie fragen, „ist das nicht das Schönste, was es geben kann, sich zu verlieben?“
Ich muss Ihnen dazu etwas erklären. Es gibt die Leute, die immer und ewig auf ihrer Scholle hocken, und denen jede Entfernung ab 20 Kilometer zu weit ist, um zur Liebsten zu fahren. Solche Leute gibt es nicht nur auf dem Lande, sondern auch in der Stadt. Sie wollen möglichst bequem anbandeln, um dann eines Tages in derselben Stadt eine gemeinsame Wohnung zu beziehen – ich habe nichts dagegen, solange es funktioniert.
Dann aber gibt es die Leute, die bewusst auf Risiko setzen. Sie wissen, dass der passende Partner voraussichtlich nicht in der gleichen Stadt wohnt, und höchstwahrscheinlich auch nicht innerhalb der 25 Kilometer, die als Lieblingsradius der Deutschen gelten.
In der Regel ist es bei diesem Personenkreis so: Der Mut geht zumeist etwas über die gegenwärtigen Möglichkeiten hinaus, aber wenn die Liebe sie erwischt – dann folgen sie eben einfach dem oder der Geliebten. Wer also „in der Weite“ sucht, muss darauf gefasst sein, dass sich dabei tatsächlich etwas verändert. Wenn deutlich wird, dass diese Veränderung in einem eigenen Umzug besteht, muss dieser am Ende auch vollzogen werden.
Man kann argumentieren, dass diese Suche eine Art Spiel mit unsicherem Ausgang ist – aber das gilt für jede Beziehung. Die vielen bi-nationalen Paare und andere Menschen, die sich im Ausland kennengelernt haben, sind ein Beweis dafür, dass das Risiko „Liebe“ gar nicht so groß ist.
Das Fazit: Eine weite Umkreissuche ist fast immer zunächst ein Spiel mit den Möglichkeiten – aber es ist durchaus ein Spiel, das sich später in Fakten ummünzen lässt. Und genau darauf sollte man als Partnersuchende(r) gefasst sein.