Das ewige Lamento der Frustfrauen
Ich habe in den vielen Jahren, in denen ich über die Partnersuche schreibe, dreierlei gelernt:
– Bestimmte Frauen beklagen sich ständig über Online-Dating.
– Keine von ihnen fühlt sich selbst verantwortlich dafür.
– Ihre Berichte werden begierig von anderen Frauen verschlungen, die „ähnlich ticken“.
Die Klagelieder der Frust-Frauen – sind sie berechtigt?
Erfahrung hilft hier weiter, denn das Lamento ist nicht wirklich neu.
– In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg beklagten sich Frauen, dass Männer bei Tanzveranstaltungen, insbesondere aber beim „Ball Paradox“ immer nur „das Eine“ wollten. Das war voraussehbar, aber offenbar nicht für die Frauen, die es dort hinzog.
– Als Bekanntschafts- und Heiratsanzeigen groß in Mode waren, beklagten sich viele Frauen, die Männer seien linkisch, neurotisch oder sexbesessen. Sie hätten sich besser überlegen sollen, auf welchem Markt sie sich befinden – nicht alle Anzeigensparten waren so.
– Heute ist das Internet der beliebteste Anlass für Klagelieder. Klar ist: Wer sich auf ein verkapptes kostenloses Sexportal begibt, bekommt Sexanfragen. Unklar ist: Warum gehen so viele Frauen an die Grabbelkisten des Internets?
– Auch sogenannte „seriöse“ Anzeigen- und Internetportale werden bezichtigt, „Schweinekerle“ zu beherbergen. Obgleich das passieren kann, ist doch die Frage – was erwarten diese Frauen eigentlich? Dass dort lauter erzkonservative Edelmenschen auf baldige Ehen hoffen?
Dating heute – die Frage nach der Lust ist legitim
Lassen sie mich nun drei Dinge dazu erläutern:
1. Frauen glauben (manche Männer tun es auch) Internetbekanntschaften gäbe es „zum Aussuchen“, wobei die edelsten Objekte gerade gut genug wären. Das ist ein Irrtum. Die erfolgreiche Wahl erfolgt genau so, wie sonst auch: spontan und aus dem Bauchgefühl heraus.
2. Frauen erwarten heute zu einem beträchtlichen Prozentsatz, dass sich Männer für sie auch sexuell interessieren – ein Teil davon ist beleidigt, wenn man es als Mann nicht tut. Wenn Sie zu einer anderen Gruppe von Frauen gehören sollten, können Sie die Männer nicht für ihr Verhalten verantwortlich machen.
3. Ein noch kleiner, aber bereits seit den 1960er Jahren koexistierender Teil der Frauen geht ausschließlich zu Dates, um Kurzzeitbeziehungen zu haben – heiraten werden gar nicht angestrebt. Dieser Anteil an Frauen wächst jedes Jahr, und man findet sie eben auch in „seriösen“ Umgebungen.
Also: Weg mit dem Lamento … im Endeffekt bekommt jeder die Dates, die er verdient, und manchmal gibt es ein paar Ausreißer. Mal ehrlich, Freundinnen: Wenn der Arbeitsmarkt für Sie nicht so rosig war, und sie sich beworben haben – haben sie dann nicht auch so manches Mal gedacht: „Pfui Teufel, was ist denn dies für ein Schuppen?“ Und haben Sie deswegen aufgehört, sich zu bewerben?
Denken Sie bitte noch einmal nach. Das Internet bietet Ihnen Chancen aller Art bei der Partnersuche, und einen Rat gebe ich Ihnen völlig kostenlos:
Gehen Sie überall hin und tun Sie alles, was Sie wollen – aber vergessen Sie niemals, wer Sie sind.
Mit anderen Worten: Gehen Sie zu Dates, genießen Sie, was Sie, was Sie wirklich wollen, und zum Rest sagen sie einfach „Nein“.