Dummheit: Den eigenen Marktwert ignorieren
Das heikelste Thema, das ich zur Sprache bringen kann, ist der Marktwert der Partnersuchenden. Spreche ich das Thema an, so gehen die Jalousien sichtbar herunter.
Die gutwilligen, von humanistischer Bildung angehauchten Menschen bekommen sofort dieses irritierte Zucken in den Augenwinkeln. Man merkt: Sie wissen, dass sie in Wahrheit einen Marktwert haben, würden es aber lieber sehen, sie hätten keinen. Die arrogante intellektuelle Links-Schickeria gibt sich empört: „Das würde noch fehlen, dass im Kapitalismus Partnersuchende zu Ware würden“, lautet ihr Getröte, und ich bemerke die genüsslich-arrogante Abscheu, die sie mir entgegenbringen.
Fakten zählen kaum bei Partnersuchenden
Fakten? Ach du liebes bisschen, Fakten. Für die meisten Partnersuchenden zählen Fakten nicht die Bohne. Wie die trotzigen Kinder stampfen sie innerlich mit dem Fuß auf und sagen: „Ich will aber, dass die Welt anders ist“.
Ja, sehen sie, liebe Leserinnen und Leser, auch ich könnte mir vorstellen, dass die Welt anders wäre. Auch ich bekomme bei den Rührschnulzen, die man uns im Fernsehen zeigt, gelegentlich feuchte Augen. Selbstverständlich verstehe ich, warum Frauen trotz Emanzipation die Cinderella für ein brauchbares Vorbild halten.
Verstehen und Rat erteilen – Trost reicht nicht
Doch wer Rat bei der Partnersuche geben will, ist verloren, wenn er seine Mitmenschen nur „verstehen“ will. „Verstehen“ reicht nicht, und „Verständnis haben“ ist gut für die Welt des Trosts, nicht für die des Rats.
Sobald jemand einen Partner sucht, dann geht er auf den Partnermarkt. Jedem Hauptschüler müsste eigentlich klar sein, dass man dort bitte schön seine guten Eigenschaften vermarkten muss, aber selbst dazu reicht es bei vielen Partnersuchenden nicht.
Man mag einwenden: „Aber bitte, wir sind doch als Menschen geboren, die geliebt werden wollen, und wir wollen uns nicht verkaufen.“ Dem kann ich nicht widersprechen, aber am Markt zu sein und sich seiner Vorzüge bewusst zu sein, heißt werde, sich zu „verkaufen“ noch, die Liebe zu vernachlässigen.
Der angeblich nicht existierende Partnermarkt
Der Partnermarkt gaukelt uns vor, nicht zu existieren. Das ist ein weiterer Grund, warum den Verkündern der Wahrheit Hass entgegenschlägt. Dann kommen Sprüche wie: «Haben Sie je einen Partnermarkt gesehen? Wo sind sie denn bitte, die „Fleischmärkte“? »
Machen Sie sich davon frei, dass es „einen“ Marktplatz gibt – das ist ein guter Anfang. Sobald Sie in einem hübschen Sommerkleid, gefällig geschminkt und lächelnd auf die Straße gehen, sind Sie Marktteilnehmerin. Natürlich können Sie auf einen Markt gehen, auf dem es nur „partnersuchende Singles“ gibt oder nur „sexbesessene Personen“. Ich neige dazu, Ihnen davon abzuraten, solche Märkte als „die Märkte“ anzusehen, denn der Partnermarkt ist überall. Gehen Sie auf einen Markt, bei dem es ein Eintrittsgeld gibt und bei dem Sie ein Zaun von der Umwelt abgrenzt (Singlebörsen sind soclhe Märkte), dann stehen sie nur noch stärker im Fokus als sonst. An Ihrem Marktwert ändert dies gar nichts.
Der eigene Marktwert ist nur schwer feststellbar
Ihr Marktwert richtet sich nach so viel Faktoren, dass ich nicht alle anführen könnte, auch wenn ich statt dieser wenigen Worte hier auf der Liebepur ein Buch schreiben würde. Tauchen wir einmal in eine Parallelwelt ein, in der in Bargeld bezahlt wird, so sehen wir, dass für „eine Nacht voller Seligkeit“ mal 100 Euro und mal 5000 Euro fällig werden. Schon dabei zählen viele Faktoren. Wie viel mehr Faktoren zählen dann erst, wenn Sie ein Leben in Freude und Zuversicht mit einem Menschen verbringen wollen?
Faktoren für Ihren Marktwert
Ganz generell kann ich Ihnen dies verraten: Für eine Langzeitbeziehung zählen: ihre Ausstrahlung, ihre Verlässlichkeit, ihr Einkommen und/oder ihr Sozialstatus – und eine gewisse Hoffnung auf ein erfülltes Leben. Hinzu kommen: ihr Ruf, die Anzahl ihrer vorausgegangenen, längeren Beziehungen, Ihr Alter und ihre erotische Wirkung.
Chancen – gute und weniger gute
Grob gestrickt bedeutet dies für Langzeitbeziehungen:
Männer um 50, eigenen Haaren, sicherem Einkommen, weniger als drei Langzeitbeziehungen, ohne Schulden und mit erwachsenen Kindern mit halbwegs solidem Hintergrund haben Top-Chancen. Fahrige, blasse Jünglinge um 25 ohne wirkliche berufliche Zukunft und ohne soziale Fähigkeiten haben miserable Chancen.
Frauen unter 30 mit passablem Aussehen, Charme und Begeisterungsfähigkeit, guter Ausbildung und solidem sozialen Hintergrund haben beste Chancen, Frauen ab 40 mit kleinen Kindern und blassen Charaktereigenschaften sowie zahllosen ungelösten persönlichen Problemen haben kaum Chancen.
Dennoch haben auch die weitgehend chancenarmen Partnersuchenden die Möglichkeit, am Markt fündig zu werden – wenn sie sich bemühen, die die richtigen „Lücken“ hineinzustoßen, was wieder bedeutet: Der Marktwert der Person ist relativ, nicht absolut.
Wollen Sie mehr wissen? Fragen Sie!
Sagen Sie der Liebepur, wenn sie mehr darüber wissen möchten. Die Liebepur ist eines der wenigen Magazine in Deutschland, das sich der Wahrheit verschrieben hat und keine „gefälligen“ Artikel für Hoffende und Verzweifelte schreibt, die sich am Ende als Windeier entpuppen.