Online-Dating: Der Boom ist vorbei – der Rubel rollt dennoch
Eigentlich sind sich die meisten Fachleute einig: Der Boom ist vorbei, aber der Rubel rollt weiter beim Online-Dating. Der Grund scheint darin zu liegen, dass sich das Geschäft verlagert hat: Die auf FACEBOOK basierende Dating-Börse Zoosk lebt offenbar gut von der Neugierde, denn die Applikation bietet wenig und kostet dennoch nach Presseangaben 30 US-Dollar im Monat für Premium-Milglieder. Auch BADOO, ob nun Flirtbörse, Freundesnetzwerk oder einfach Menschenzoo, lebt nicht von Luft und Liebe: Hier setzt man auf Mini-Einnahmen, die in der Summe eben doch einen Batzen Geld in die Kassen spülen. Schließlich wären da noch die Seitensprungagenturen, Erotik- und Sex-Dating-Dienste, die in den letzten Jahren kräftig abgesahnt haben.
Interessant an einer neuen Infografik, die jetzt gerade veröffentlicht wurde, ist dies:
Zwischen 2006/2007 und 2009/2010 blieb die Anzahl der Menschen, die sich über das Internet kennengelernt hatten, (in den USA) annähernd gleich (17 Prozent der Partnersuchenden).
Zugleich aber stieg der Umsatz (wegen abweichender Zeiträume nicht völlig vergleichbar) von 0,9 Milliarden US-Dollar im Jahr 2007 auf 1,9 Milliarden in 2012. Woher die Zuwächse kommen, ist nicht ganz schlüssig, aber der FACEBOOK-Folgemarkt, das Casual Dating und das Sex-Dating scheinen an dieser Entwicklung in erheblichem Maße beteiligt zu sein.
Diese Infografik, obgleich mehr als holprig, könnte dennoch zeigen, wohin der Weg führt: Fun-Dating, Flirtportale, Erotik-Dating und Sex-Dating werden die Gewinner der Zukunft sein. Für die Betreiber bedeutet dies, ständig lustvolles Online-Entertainment für die betroffene Alters- und Interessengruppe anzubieten, und für die Kunden ist es eine unterhaltsame Art, Geld zu verschleudern. Ob dabei wirklich Dates herauskommen, scheint sowohl den Betreibern wie auch den Kunden inzwischen gleichgültig geworden zu sein: Solange der Rubel rollt und das Geld locker sitzt, sind alle zufrieden mit dem Ergebnis. Fragt sich nur, wie lange noch.