Trends für die Dating-Zukunft – vom Dating Summit Barcelona
Für kaum etwas interessieren sich Unternehmer mehr als für Trends – also war äußerst interessant zu hören, welche Trends auf dem Online Dating Summit Barcelona besprochen wurden.
Diese Trends waren im Rahmen der Veranstaltung „The State oft The Dating Industrie“ zu hören. Mit Rücksicht auf die Teilnehmer, die sich manche Blöße gaben, lasse ich die Namen der Unternehmen weg und schreibe hier einfach am Schluss, welche Meinungen ich für ernsthaft und überzeugend hielt.
In Barcelona im Online Dating Summit: Trends oder Meinung?
Über 100 Personen kamen zu der Veranstaltung „Der Status der Online Dating Branche“, die mit gegen 120 Besuchern auch eine der meistbesuchten Veranstaltungen des Online Dating Summit gewesen sein dürfte.
Allerdings war die Diskussion zunächst etwas verwirrend, weil viele der Trends und Notwendigkeiten kein Zukunftspotenzial hatten – sie waren entweder schon zu lange bekannt oder konnten nicht ausreichend belegt werden. Die Trends waren jedenfalls die folgenden (in der Reihenfolge der Erwähnung, später auch Mehrfachnennungen):
12 Dating-Trends aus Barcelona im Mix
1. Freie Dating Seiten
2. Freemium Seiten
3. Mobile Dating
4. Benutzerorientiertes Handeln.
5. Die „alte Schule“ liegt durchaus im Trend.
6. Communities bilden, damit den Kunden länger halten.
7. Benutzer soll Spaß an der Seite haben (auch außerhalb vom Dating)
8. Soziales Vertrauen zwischen Mitgliedern aufbauen.
9. Matching-Funktionen einbauen (wo nicht vorhanden).
10. Scammers zu vermeiden.
11. Mehr Frauen in die Datenbank bekommen.
12. Mehr Traffic (Webseitenbesuche) erzeugen.
Nischen haben noch gute Chancen
Auch Nischenseiten wurde eine Chance eingeräumt, weil sie von Leuten betrieben würden, die mit der Materie (also mit den Bedürfnissen der Kunden in der Nische) vertraut wären.
Keine Trends in Barcelona: Video Dating und Facebook-Dating
In zwei Punkten war sich das Forum einig: Video-Dating ist absolut tot. Diese Aussage war so klar, dass sich Webmaster hüten sollten, sich dieses Mittel aufschwatzen zu lassen. Das Hauptargument dafür ist nämlich das Hauptargument dagegen: Im Video-Dating kann eine Frau nicht über ihre Schönheit lügen – aber jede Frau möchte schöner wahrgenommen werden, als sie ist, und nicht hässlicher, weil die Webcam mies ist und man keine professionelle Ausleuchtung erreichen kann. Wer wirklich Video-Chats will, nimmt jetzt einfach Skype. Der zweite Punkt überraschte mich, kam aber ebenso deutlich: FACEBOOK ist für das Online Dating kein Konkurrent, die wirtschaftliche macht dazu hätte nur Google, wenn Google plus zum Beispiel mit der Google-Suche verknüpft würde. Gegenwärtig sei aber auch diese Befürchtung noch gering.
Der Telefon-Trend erfreut nicht jeden Webmaster
Kommen wir noch einmal zurück zum „Telefon-Trend: Der hat inzwischen zwei völlig gegensätzliche Auswirkungen: Er bringt mehr Besucher, aber weniger Werbeumsatz – die freien Dating Seiten verdienen also an Nur-Telefon-Nutzern keinen Cent. Was es noch wirklich mit diesem Trend auf sich hat – das lesen Sie in deutscher Sprache demnächst bei der Liebepur – und voraussichtlich nur dort.
Drei Trends könnten wichtig werden
Fazit: Nur einige wenige der vom Produkt genannten Trends sind wirklich „Trends“, sondern Meinungen, die gar nicht aus dem eigenen Repertoire der Teilnehmer stammen müssen. Sie wirkten – mindestens zum größten Teil, als wären sie nachgeplappert. Als einer der Teilnehmer aus dem Publikum nachfragte, ob denn die angeblichen 50 Prozent Telefon-User nicht auch 50 Prozent Umsatzverlust bedeuten würden, wusste der befragte Mega-Webmaster beispielsweise kaum noch etwas dazu zu sagen.
Drei Trends, die Beachtung finden sollten
Interessant und glaubwürdig vorgetragen waren nur drei Trend-Aussagen auf dem Online Dating Summit:
1. Der Benutzer einer Flirt- oder Datingseite will Freude an der Seite haben und sich eingebunden fühlen. Er will vor allem auch ernst genommen werden.
2. Die „alte Schule“ der Bezahlseiten hat Zukunft.
3. Scammer sind ein Problem, gegen das härtere Maßnahmen erforderlich sind.
Das telefonbasierte Dating wird hier nicht mit erwähnt, weil man dabei zu sehr differenzieren muss.
Was komplett fehlte, waren wirklich zukunftsweisende Konzepte der jungen Leute, deren angebliche „Trends“ ja zum großen Teil reichlich abgegriffen waren – genau wie ihre Konzepte. Die traditionellen Denker („Matchmaking“) nehme ich hier einmal aus, denn sie vertreten ja bewusst den Standpunkt, dass auch Webseiten „traditioneller Natur“ in sich selbst ein Trend sind. Als erstaunlich empfinde ich auch, dass Adult-Dating mit Casual Dating und Sexdates nicht in die Reihe der Trends gestellt wurde.
Über die Trends bei kleinen Webseiten (Nischenseiten) und die exakten Probleme beim Telefondating schreibe ich Ihnen später noch mehr. Ebenso werde ich noch etwas kritischer über die etwas merkwürdigen Zukunftstrends, die ich in Barcelona auf der Veranstaltung hörte.
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