BDSM – nur ein Wort
Manchmal schaffen es Interessengruppen, einen bestimmten Begriff in der Liebe durchzusetzen. BDSM ist ein solcher Begriff – eine Abkürzung für mehrere Begriffe der rauen Liebe.
Es mangelt nicht an Erläuterungen für den Begriff, der aus Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism zusammengesetzt wurde. Praktiziert wurde er früher hauptsächlich im Vereinigten Königreich, wo die Flagellationsbordelle schon in früheren Zeiten berühmt waren. Da BDSM lange Zeit als „pervers“ galt, schloss man sich zu Zirkeln zusammen und besuchte gemeinsam Klubs, in denen man sich den rauen Lüsten hingab.
Was für Klubbesucher gilt, muss für die Liebe in den eigenen vier Wänden aber nicht unbedingt auch gelten: Hier muss sich jedes Paar über die eigenen Wünsche klar werden und das tun, was beiden am meisten Lust bereitet oder was sie ansonsten körperlich wie auch emotional anheizt.
Entgegen vielen Schilderungen ist der so genannte „Sub“ derjenige, der den größten Nutzen von den rauen Liebesformen hat – also derjenige, der „beherrscht“ und gefesselt wird, und Schläge oder Demütigungen „erleidet“. Dieser Mensch – sei er Frau oder Mann – kann sich nun zurückträumen in die Kindheit – für nichts verantwortlich sein müssen, den anderen nur handeln lassen und die Sensationen auf der Haut zu spüren, die Hände oder Schlaggeräte dort hinterlassen. Das Ungleichgewicht zwischen den Gefühlen des vorgeblich „Unterworfenen“ und des dominanten Parts ist auch der Grund, warum viele Partner die Spiele bald wieder aufgeben oder sie als Rarität für besondere Gelegenheiten aufheben.
Übersetzung: Fesselungen und Strafen, Dominanz und Unterwerfung, Sadismus und Masochismus – in Deutschland auch als „SM“ oder „Sadomaso“ populär.