So nötig habe ich es noch nicht …
Die Akzeptanz von Singlebörsen und Online-Partnervermittlern, so liest man immer wieder, habe in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Nun kann man dergleichen tatsächlich beobachten, solange man sich in urbanen, internetaffinen Kreisen bewegt. Doch in der Kleinstadt und auf dem Lande ist dergleichen noch lange nicht angekommen.
Ich beschäftige mich derzeit relativ häufig damit, warum ein großer Teil der Gewerbebetriebe in Kleinstädten Werbung im Internet ablehnt. Die Antworten sind immer gleich: Hier kennt doch jeder jeden, die Unternehmen sind seit Jahren bekannt, und durch Internet-Werbung würde kein Euro mehr verdient.
Ebenso scheint es mit der Partnersuche zu sein: Gerade gestern sagte mir ein 40-jähriger Mann, er habe zwar noch keine Partnerin gefunden, aber so nötig, sich an eine Online-Partnervermittlung zu wenden, hab er es nun doch noch nicht.
Den Satz höre ich nicht zum ersten Mal: „Das habe ich nicht nötig“. Man fragt sich also nicht: „Welchen Sinn hätte es?“ oder „welche Erfolge könnte ich dabei erwarten?“ – was wiederum zeigt: Man will keine pragmatischen Erwägungen zulassen. So erklärt sich dann auch die Folgeaussage: Wenn der Zeitpunkt gekommen sei, dann würde sich schon alles von selbst ergeben.
Nun ist jeder seines Glückes Schmied, und des Menschen Wille ist sein Himmelreich – aber wenn wir uns an unsere Jugend erinnern, hätten wir dann ebenso aufs „Schicksal“ geschielt? Oder wären wir an Orte gegangen, an denen sich üblicherweise die Paare treffen?
In Kleinstädten gibt es solche Orte ohnehin kaum, und schon gar nicht für die Ü-40er, wenn man von gelegentlichen, etwas krampfhaften Ü-30-Partys einmal absieht. Wer hier über 40 ist, hätte im Online-Dating wirklich eine Chance – vorausgesetzt, er wolle sein Single-Dasein tatsächlich aufgeben.
Werbung: Online-Werbung für Kleinbetriebe? Fragen Sie mich, was durch das Medium „Blogs“ alles möglich ist – ich gebe Ihnen die Antworten.