Akademikerinnen auf Partnersuche – Problem ohne Lösung?
Wer Probleme hat, hat keine Lösungen mehr – dieses harte, aber wahre Wort kam mir in den Sinn, als ich wieder einmal auf ein Phänomen gestoßen wurde, dass sich nach und nach zum Ärgernis ausweitet: Deutschlands Akademikerinnen „finden“ angeblich keine Partner mehr.
Dagegen gäbe es freilich mehrere Einwände.
1. Viele Akademikerinnen haben nur eine sehr verschwommene Vorstellung davon, was „einen Partner zu suchen“ eigentlich bedeutet.
2. Wer mit über 34 einen Partner sucht, tritt automatisch in Konkurrenz mit jüngeren Frauen – und Akademikerinnen suchen viel zu spät.
3. Bildung ist kein Gut „an sich“ für den Heiratsmarkt. Eine Frau mit gut verankerter Berufstätigkeit auf einer mittleren bis hohen Ebene ist viel überzeugender als eine „Akademikerin“.
4. Akademikerinnen überschätzen ihre Attraktivität gerne, während „einfachere“ Frauen diese pragmatischer einschätzen.
5. Akademikerinnen haben zu einem Teil völlig überzögen Vorstellungen davon, welche Anforderungen sie an ihre Partner stellen können.
Nun gibt es zu den geschilderten Problemen zwei unterschiedliche Lösungswege: „Mehr desselben“ oder „etwas Anderes“. „Mehr desselben“ würde zum Beispiel bedeuten, die Suche zu intensivieren. „Etwas Anderes“ würde bedeuten:
1. Die Bedeutung der Partnersuche zeitiger zu begreifen (etwa ab 25).
2. Die Konkurrenzsituation rechtzeitiger und objektiver einzuschätzen.
3. Die Bildung als „ein wichtiges Gut“, aber nicht als „das wichtigste Gut“ einzuschätzen und stattdessen die guten Eigenschaften in den Vordergrund zu stellen.
4. Pragmatischer an Flirts, Affären und Beziehungen heranzugehen. Die sinnlichen, emotionalen und sozialen Vorzüge der eigenen Person herausarbeiten.
5. Die Anforderungen drastisch reduzieren. Das Ziel „möglichst hinaufheiraten, wenigstens aber auf Augenhöhe“ sollte drastisch reduziert werden, beispielsweise in: „Jeder, der mich akzeptiert, wie ich bin und in einem wichtigen Bereich auf Augenhöhe steht“.
Wer seine Probleme als Akademikerin noch verschärfen will, kann zum Beispiel drauf beharren, den Partner in einer bestimmten Groß- oder Universitätsstadt zu finden oder fordern, dass er eine bestimmte Anzahl von Jahren älter sein muss.
Ich kann Akademikerinnen über 34 nur dringend dazu raten, „runter vom hohen Roß“ zu kommen und sich mit Kompromissen bei der Partnerwahl zu befreunden.