Fünf Punkte, um bei der Partnersuche zu siegen und zu versagen
Die Agentur „Match Patch“ hat ein erfolgreiches Blog, aus dem ich gerne zitiere. Diesmal ist zwar „nur“ von einem Buch die Rede, aber es enthält glaubwürdige Thesen, die ich hier einmal zitiere. Gezeigt wird das Bild einer Versagerin, die folgende Ideen zur Partnersuche hat (gekürztes Zitat aus Match Patch, ausnahmsweise einmal nicht hervorgehoben):
1. Erst muss ich perfekt sein, dann kann die Liebe kommen.
2. Egal in wen ich mich verliebe – wichtig sind nur die Gefühle.
3. Bei wirklicher Liebe trifft mich sofort der Blitz.
4. Die Liebe kommt auch ohne Suchen.
5. Ich bin zu wählerisch.
Abgesehen vom Punkt fünf, der der Interpretation bedarf, sind dies alles völlig sinnlose Annahmen (das sagt Match Patch recht deutlich). Was aber wäre richtig? Wie könnte man Sätze formulieren, die für die Partnerwahl zutreffen? Im Grunde sollten wir ja immer alles positiv ausdrücken, was zuvor negativ formuliert wurde, damit sich die Leserinnen und Leser nicht etwa die Negativsätze einprägen.
Hier also der Versuch:
1. Jeder Mensch, der seine Stärken (und ein paar Schwächen) kennt, kann jederzeit einen Partner suchen. Nur, wer sie nicht kennt oder falsch interpretiert, sollte sich etwas vorbereiten.
2. Es gibt kaum eine Beziehung, die nicht mit Verliebtsein begann. Das ist aber nur der erste Schritt. Wichtig ist, wie man leben will – oder wie weit man kompromissbereit ist.
3. «Liebe auf den ersten Blick» ist eher eine krankhafte emotionale Neigung als ein Naturgesetz. Dennoch behaupten leider auch Wissenschaftler, dass die Liebe auf den ersten Blick zum biologischen determinierten Repertoire des Menschen gehört. Ihnen muss man auf die Finger klopfen. Wahre Liebe erfordert fast immer Geduld und Zeit, um sie wachsen zu lassen.
4. Sex kommt auch ohne zu suchen – jedenfalls für Frauen – Beziehungen und Liebe kommen sehr selten, ohne sie zu suchen. Der Satz des Volksmundes „wer sucht, findet nie etwas“ ist Blödsinn. Richtig ist hingegen, dass verkrampftes Suchen nicht zu Beziehungen führt – systematische Suchen hingegen schon.
5. Ob Sie sagen, Sie seien wählerisch oder nicht, spielt in Wahrheit keine Rolle. Wichtig ist alleine, dass Sie sich wirklich kennen und wissen, was Sie wollen. Wenn sie es noch nicht wissen, können Sie, wie in Punkt eins bereits bemerkt, eine Studie an sich selbst betreiben, oder Sie können (wie wir es in der Jugend fast alle taten) ein wenig damit experimentieren. Falls Sie das Experiment bevorzugen, müssen Sie damit rechnen, ganz abgelehnt zu werden („einen Korb zu bekommen“) oder nach der ersten Liebesnacht abgelehnt zu werden – das gehört zu dieser Art von Puzzlespiel dazu.
In jedem Fall aber müssen Sie aufgeben, „gefunden werden zu wollen“ – da können Sie wirklich lange warten.