Bauer sucht Frau: Unerträgliche Zuschauerverblödung
Wenn es eines Beweises dafür bedurfte, dass sich deutsche Fernsehzuschauer gerne verblöden lassen, dann kann man die Sendung „Bauer sucht Frau“ durchaus als Beweis anführen.
Die Welt schrieb heute:
Annäherungen werden bis ins Unerträgliche verkitscht und in ein Werbeclipformat gepresst.
Das ist offenbar genau das, was deutsche Fernsehzuschauer wollen: Das Kennenlernen einmal als völlig idiotisches Klischee erleben. Vor allem Moderatorin Inka Bause kommt mit ihren flachen, gekünstelten Sprüchen offenbar bei einem Publikum an, das kaum noch Werbesendungen, Pseudo-Dokumentationen und echten Dokumentationen auseinanderhalten kann: Jeder Ansatz von Glaubwürdigkeit versinkt in der Interpretation der Moderatorin – und das Publikum schluckt es.
Die WELT hat recht, wenn sie die Geduld der Bauern lobt – sie sind schließlich die eigentlich Leidtragenden der Dreharbeiten, denn falls sie wirklich eine Beziehung wollen, kann sie sich vor laufender Kamera nur schwer entwickeln. Und die Landwirtschaft? Haben Bauern eigentlich nichts anderes zu tun, als Mal um Mal vor der Kamera zu stehen und lächerliche Szenen zu wiederholen, seine es nun Pseudo-Streitszenen oder Pseudo-Liebesszenen?
Was von den Damen zu halten ist? Das, was von Damen üblicherweise zu halten ist, die unbedingt ins Fernsehen wollen. Die Gage ist (jedenfalls, wenn man einer Boulevardzeitung glauben darf) karg, die Anforderungen sind hingegen hoch – wer würde schon freiwillig an einen solchen Unfug teilnehmen, wenn es nicht darum ginge, „mal im Fernsehen zu sein?“
Ob das alles irgendetwas mit Partnersuche zu tun hat? Nicht nur hin und wieder kommen hier Zweifel auf, und irgendwie ist niemals sicher, ob die wenigen „gelungenen“ Beziehungen nun wegen Inka Bause oder trotz Inka Bause zustande kamen.