Was gut für Homosexuelle ist, ist auch gut für Hetero-Frauen?
Dating ist nicht gleich Dating, und Partnersuche nicht gleich Partnersuche – das dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Dem einen geht es darum, schnell mal ein feuchtes Erlebnis zu haben, dem anderen darum, seine Lebenspartnerin zu finden. Doch was halten wir dann davon (Zitatenquelle am Schluss des Artikels).
Doch so läuft mobiles Sex-Dating. Klicken. Texten. F***** (1) – oder auch nicht. Unter Schwulen ist das Konzept ein voller Erfolg. Mehr als 2,6 Millionen Nutzer … verzeichnet … Grindr, über die Männer Männer finden und, wenn’s passt, zum Sex treffen.
Geht es dabei überhaupt um Homosexuelle generell oder vielleicht eher um Menschen, die leichtfertig den schnellen Sex suchen? Dem Artikel der TAZ hat dann auch gleich ein Leser dies entgegenzusetzen:
Der Text sagt nicht aus, dass ALLE schwulen schnellen Sex wollen, er handelt lediglich von den Nutzern dieser App.“ (Grindr-Applikation für Smartphones).
Der Text hat es allerdings in sich: Er nimmt eine besondere Gruppe schwuler Männer, die man früher wohl als „Szenengänger“ bezeichnet hätte, und überlegt, wie „die Frauen“ wohl auf ähnliche Einladungen zum schnellen Sex reagieren. Das wird dann ein wenig oberlehrerhaft so ausgedrückt:
Frauen sind also keineswegs enthaltsamer als homosexuelle Männer. Nur ist der spontane, einmalige Sex weniger attraktiv für sie, weil sie ihre Geschlechtspartner vor dem Horizont der Dauerhaftigkeit beurteilen.
Der Vergleich ist, so gesehen, natürlich ein Hohn: Man kann nicht einen gewissen Ausschnitt aus dem Spektrum homosexueller Männer mit allen Frauen vergleichen.
Die Rede ist übrigens von Blendr, dem neusten Ableger von Grindr. Die neue Applikation, die ebenfalls auf Handys basiert, soll die Geschlechter nun schnell aufeinander bringen, was ungefähr so aussehen könnte: „Hey, ich sehe gerade, du bist im Café um die Ecke. Bist du auch geil? Dann komme ich mal rüber“
Nun – es ist zu bezweifeln, dass eine stinknormale Frau auf diesen Lockruf eingehen wird, doch halt: Eine Dame, die ihre Gunst fall- oder stundenweise anbietet, hätte sicherlich Interesse daran, in der Datenbank zu sein.
Was wieder die Frage aufwirft – wem nützen eigentlich Handy-Applikationen mit Personenverortung? Doch wohl nur dem, der im Anbieten von Sex einen Nutzen sieht. Alle anderen sollten sich auf Dates gründlich vorbereiten, gleich, ob es sich um Casual Dating oder um die Partnerin fürs Leben dreht.
(1) Aus Rücksicht auf unsere Inserenten können wir das Wort hier nicht ausschreiben.
Zitate aus der TAZ „Frauen und Internetsexualität“