Foto-Vergleich: Ist Ihre Identität beim Dating gefährdet?
Es klingt wie ein Horrorszenario: Ein Mensch tritt auf Sie zu und sagt: „Hey, du bist doch die ‚3L-Stute‘ aus dem Sexportal“? Oder: Immer wenn ihr Telefon klingelt, meldet sich die Stimme eines sonoren Herrn: „ach bitte, Sie sind doch die Dame, die auf „SM light“ steht, nicht wahr? Wann könnten wir uns denn mal treffen?“
Ach, Sie annoncieren seriös? Etwa bei einem dieser Portale, bei denen einem die Fotos der Damen schon auf die Füße fallen, obgleich man nicht einmal Mitglied ist? Dann steht vielleicht bei Ihnen demnächst ein Herr vor der Tür, drückt Ihnen eine Rose in die Hand und sagt: „Toll, du bist genau das, was ich gesucht habe“.
Das alles ist inzwischen ziemlich nahe an der Realität. Gerade wurde eine Software erfolgreich getestet, die einen Foto-Identitätsvergleich erlaubt. Beispielsweise mit einem gerade geschossenen Handy-Foto, während Sie ihre Haustür aufschließen. Die einfachste Masche: Ihr Foto auf dem Casual Dating Portal oder bei der Singlebörse wird mit Ihrem Foto auf Facebook verglichen, wo Sie unvorsichtigerweise ihren richtigen Namen und ihren korrekten Wohnort hinterlegt haben, und im Telefonbuch wird ihre Telefonnummer nachgeschlagen – und schon sind Sie von der geheimnisvollen „Königin der Nacht“ zur Studienrätin L. aus K. geworden, die privat „keine Tabus“ kennt und dann eben auch entsprechende Anrufe bekommt.
Zu Ihrer Beruhigung: Wenn Sie keine Person des öffentlichen Lebens sind, und Sie im Internet ansonsten ein unbeschriebenes Blatt sind, dann ist das Risiko weiterhin gering – das trifft allerdings für viele Frauen nicht zu, die Casual Dating aus Lust oder gar Sex Dating als heimlichen Nebenerwerb betreiben.
Unser Rat: Privatisieren Sie sich in Zukunft noch mehr, als Sie es bisher taten. Setzen Sie keine Fotos in öffentlich zugängliche Portale, vor allem dann nicht, wenn aus den dort hinterlegten öffentlichen Daten Rückschlüsse auf Wohnort und Telefon-Nummer gewonnen werden können.
