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Wie wir uns gefunden haben … möglicherweise ganz simpel

Gerade lese ich, dass eine Autorin sich die Mühe gemacht hat, viele Paare zu befragen, wie man einander „gefunden“ hat: Laut Klappentext ist daraus natürlich wichtiges Werk für partnersuchende Singles geworden, und dort blühen die Superlative und Hohlworte dann auch wie Gänseblümchen auf der Wiese:

„Der Richtige“, „die Traumfrau“, der „Traummann“ die „Schmetterlinge im Bauch“, die „erfüllende Partnerschaft“. Da ist von Wünschen, Sehnsüchten, Glück und Romantik die Rede … schön zu lesen und sicher ein Seufzer-Buch für Singles in einsamen Stunden.

Im Match-Patch-Blog lesen wir dazu:

«Die Erfolgsgeschichte wird immer wieder erzählt … Damit sie nicht langweilig wird, gilt die Devise „je ungewöhnlicher, desto besser“. Ein beinahe verpasster Zug, Missverständnisse hinsichtlich des ersten Treffpunktes, Unsicherheit, ob der andere einen überhaupt nett findet, eine verlorene Telefonnummer … sind gute Vorlagen. »

Das ist ohne jeden Zweifel richtig, vor allem für die Literatur. Doch im wirklichen Leben sind die Kennenlern-Geschichten oft viel einfacher: Entscheidend ist bei so gut wie jeder Beziehung, dass irgendwann einmal der Punkt kam, an dem uns das wundersame Gefühl der Verliebtheit eingeholt hat. Entweder mit all unseren anderen Gefühlen für den anderen oder sogar gegen alle anderen Gefühle, die wir ihm oder ihr entgegenbrachten. Nüchtern betrachtet sind die meisten Kennenlern-Geschichten daher recht einfach – aber sie werden geschönt, damit sie sich interessanter erzählt werden können.

Warum ich das so und nicht anders schreibe?

Weil viele Partnersuchende auf „die besondere Begegnung“ warten und die Bäume (in Umkehrung des Sprichworts) vor lauter Wald nicht sehen. Mit anderen Worten: der beste Partner für die Liebe kann Ihnen jeden Tag in jeder beliebigen Situation und bei jedem beliebigen Date begegnen. Die Umstände, unter denen wir dem zukünftigen Partner begegnen, sind zumeist „höchst gewöhnlich“ und keinesfalls spektakulär.

nur wenige schneewittchen bekommen einen prinzen, die meisten bleiben bei den zwergen

Selbst für kurze, heftige Affären ist es gesünder, die Realität zu sehen und sich dennoch haltlos zu verlieben, als von vornherein ins Märchenland der Liebe einzusteigen und sich dort zu verirren. Falls Sie hoffen, dass am Ende der Prinz steht und Sie als künftige Königin auf sein Schloss bittet – vielleicht sind Sie eher die Frau, die bei den Zwergen als Dienstmagd bleibt, wenn Sie zu lange träumen?

Also: Verlieben ja, auch völlig verrückt, rückhaltlos und bar jeder Vernunft – nur den Weg zurück in die Realität, den sollten Sie sich stets offenhalten – und wenn Sie eine Beziehung suchen: Hoffen sie nicht auf märchenhafte Romantik. Der Mensch, den Sie lieben könnten, sitzt möglicherweise in der Kantine hinter ihnen.

Foto: © 2011 by liebesverlag.de

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