Gebraucht und geküsst werden
Heute bringe ich Ihnen eine Fundsache aus der Schweizer Weltwoche. Da es sich um einen Bandwurmsatz handelt, zerpflücke ich ihn hier ein wenig für Sie:
Kernaussage:
„Der Mensch will gebraucht und geküsst werden wegen seiner Einzigartigkeit“.
Sehen Sie, das trifft auf viele Menschen zu – der Rest der Menschheit will gebraucht und geküsst werden wegen seiner Leistungen. Das klappt in der Liebe ganz selten.
Schön? Warten Sie ab, denn nun kommt die Einschränkung:„… Sobald er alt genug ist (versucht er) mit Geld, Sex oder Aufmerksamkeit zu bestechen (um gebraucht und geküsst zu werden).
Wie man sieht, hat jeder eine Chance – Aufmerksamkeiten kann jeder erbringen, Sex haben viele Menschen und namentlich Frauen können ihn exzellent einsetzen – und Geld hilft meist nach, wenn es an Frauen nicht sogleich offenkundig bar gegeben wird, sondern wenn man es für sie ausgibt.
Toll, aber ein bisschen enttäuschend, nicht wahr? Sie vermissten die inneren Werte? Warten Sie, es kommt noch dicker:
„….. für alte Leute (ist dies) ein Problem …, weil man ihren Sex und ihre Aufmerksamkeit nicht mehr will und deshalb Geld lieber von jemand Jüngerem nimmt.“
Nicht ganz logisch, aber was soll es – die Männer über 50 (oder wann ist man „alt“?) vergeuden also demnach ihre Aufmerksamkeit – und die Frauen lassen sich lieber von jüngeren Männern in teure Lokale einladen? Merkwürdig, merkwürdig.
Fragen Sie nach dem Fazit? Nun, anders als der Weltwochenkolumnist sage ich Ihnen dies: Aufmerksamkeit hilft beiden Geschlechtern in jedem Alter, Sex hilft überwiegend Frauen und Geld kann bei Männern recht viel bewirken – wenn es nur genug ist. Zwei Appartementhäuser zu Weihnachten, meine Eartha Kitt bei ihrem Wunsch an Santa – aber ein Brillantring und ein bezahltes Einzelappartement tut es auch.
