Wiederkäuen von “man tut es nicht“-Regeln
Ich amüsiere mich immer wieder, wenn Publikumszeitschriften wie “Max“ sogenannte Datingregeln publizieren oder auch wiederkäuen. Was dort steht, ist nicht falsch – aber sollen sich Menschen wirklich darauf konzentrieren, was sie nicht sagen sollten und dabei das verkrampfte Vermeidungsverhalten zeigen, von dem auch ich gelegentlich höre?
Nein, auf keinen Fall. Jede „Vermeidungshaltung“ schadet der Offenheit im Gespräch, und wer zu seinen Ex-Beziehungen, anderen Dates, der Familie oder dem Job gefragt wird, muss eine adäquate Antwort finden können, ob nun alles im Lot bei diesen Dingen ist oder auch nicht.
Gespräche unter Partnersuchenden sind keine Sportart – je lebendiger sie sind, umso aufschlussreicher sind sie für den anderen. Sehen Sie, und das erwartet man als Partnersuchender: ein aufschlussreiches Gespräch.
Ein kleiner „Fauxpas“? Das ist eher amüsant – aber ein trostlos langweiliges, krampfhaft auf „positiv“ getrimmtes Gespräch, das ist wirklich entnervend.
Übrigens: Ein Leser schrieb gleich, er wisse nun, warum seine Wunschgeliebte kein weiteres Date mit ihm wollte: Er habe die Drei-Tages-Regel verletzt. Soll dich darüber lachen oder weinen? Es gibt keine Drei-Tages-Regel – außer in US-amerikanischen Datingratgebern. Und dort, in den USA, ist alles ein wenig anders.