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Ist Online-Dating wirklich der richtige Weg?

Online Dating, das ist gar keine Frage in diesem Magazin, ist derzeit das Mittel der Wahl, wenn es um die Partnersuche geht. Einschränkend sollte ich sagen: wenn es um die seriöse Partnersuche ab dem dreißigsten Lebensjahr geht.

Um das Unwort des Jahres jetzt zu benutzen (ich benutze es nicht noch einmal): Ist die Partnersuche im Internet alternativlos? Natürlich nicht. Die Wege zum Partner sind da, und sie sollten begangen werden, solange man unter 30 ist und einen Partner am selben Ort sucht.

Die Vorteile des Online-Datings werden nicht immer genutzt

Der eigentliche Vorteil von Online-Dating liegt bei all jenen, die den Radius von 25 Kilometern um ihren Heimatort herum überschreiten wollen, die auf einem intellektuellen oder künstlerischen Niveau angekommen sind, auf dem die Luft sehr dünn ist, oder die sonst wie „besondere Menschen“ sind, die sich nicht leicht paaren lassen. Mir ist nicht ganz klar, warum junge Großstadtmenschen, die in derselben Stadt wohnen, bereits Online-Dating nutzen, obgleich ich einsehe, dass die Chancen bereits ab 25 etwas absinken, in der „freien Wildbahn“ Kontakte zu knüpfen.

Ich denke, der wirkliche Vorteil von Online-Dating wird nicht genügend ausgeschöpft, während die „vermeintlichen Vorteile“ (Matching, Partnervorschläge, großes Angebot und dergleichen) in aller Munde sind. Der wirkliche Vorteil wäre, aus einer vermeintlich großen Anzahl von potenziellen Partnern diejenigen herauszusuchen, die tatsächlich infrage kämen – je nach Kriterien ist dies etwa jeder Hundertste bis Tausendste Partnersuchende. Nach wirtschaftlichen und mathematischen Gegebenheiten sind dies also bestenfalls zwischen 40 und 400 zahlende Mitglieder bei Agenturen, die 80.000 Mitglieder haben. Die Zahlen zeigen, dass die Anzahl der maschinell ermittelten „Matches“ fast keine Rolle spielt – im Beispiel sind nämlich nur ein paar Kriterien hochgerechnet, die man sich selber von der anderen Person wünscht. Wer meint, 80.000 wäre ja eine lächerlich geringe Zahl, der darf gerne einmal den Umsatz der Agenturen durch den durchschnittlichen Mitgliedsbeitrag teilen – das ergibt einen Annäherungswert.

Wenn der Partner in 500 Kilometern Entfernung wohnt

Was vielen nicht klar ist: Der „richtige Partner“ wohnt oft nicht „um die Ecke“ (obgleich dies auch schon vorkam), sondern möglicherweise in 500 Kilometer Entfernung. Wenn das so ist, muss man sich zuvor darüber klar werden, wie man eine derartige Beziehung gestalten will – auch das ist vielen Deutschen völlig fremd. Es mag auch sein, dass der von der Entfernung und den eigenen Wünschen „nächste“ passende Partner gar nicht in Deutschland lebt, sondern in den Nachbarländern Dänemark, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Österreich, der Schweiz oder gar Polen. Auch darauf müsste der deutsche Partnersuchende vorbereitet sein – er ist es aber sehr selten.

EU-Beziehung immer noch ein Fremdwort

Apropos Europa: Für viele Dating-Unternehmen existiert die EU immer noch nicht, wie ein aktuelles Beispiel zeigt. Gerade innerhalb der EU werden heute aber viele Partnerschaften begründet – vorerst noch persönlich, aber die Bereitschaft, einander auch online zu begegnen, ist recht groß. Ob die Grenzen dabei im Hirn der Betreiber sind oder wettbewerbsrechtliche Gründe ins Feld geführt werden müssten, ist mir nicht klar – Tatsache ist jedenfalls, dass EU-Unternehmen zum Teil EU-Bürgern verweigern, Mitglied in Singlebörsen zu werden.

Ist nun Online-Dating der richtige Weg? Ja, wenn man über 40 ist, bedingt, wenn man über 30 ist, und unter 30 wird es leider oft zum Gesellschaftsspiel statt zur seriösen Partnersuche. Übrigens ist Online-Dating in Kleinstädten und auf dem „flachen Land“ noch lange nicht so beliebt, wie es sein könnte – doch gerade hier tun sich Chancen auf.

Mein Fazit? Online Dating scheitert oft daran, dass sich zu viele Menschen auf zu wenig Orte (namentlich Großstädte) konzentrieren – dort werden dann auch ziemlich beliebige Dates ausgemacht, weil die Entfernungen kurz sind und „man es ja mal probieren kann“. Wer hingegen gezielt sucht, weitere Wege einkalkuliert und sich tatsächlich auf die Partnersuche konzentriert, ohne sie aber zu ernst zu nehmen, der wird wenige Dates ausmachen und diese intensiv nutzen, um alles über den Partner zu erfahren. Für diesen Kreis von Menschen ist Online-Dating am effektivsten, denke ich. Was meinen Sie?

4 Antworten auf Ist Online-Dating wirklich der richtige Weg?

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