Flirt-Coaches und PUAs
Flirt-Coaches verdienen angeblich ein Schweinegeld – so will es die Süddeutsche erfahren haben: „Ich verdiene so viel wie ein Investmentbanker“, lassen sie einen Vertreter der Branche zu Wort kommen. Mag sein, dass PUAs inzwischen ähnlich negativ bewertet werden wie Investmentbanker: Beide verkaufen ja die Illusion des problemlosen Erfolgs.
Was die meisten PUAs zu erwähnen vergessen: Was auf ihre Kurse folgt, ist harte Arbeit. Zitat:
Wer unsere Kurse besucht, muss danach ständig üben. Ich kann ihnen sagen, wie es funktioniert, aber sie müssen es umsetzen.
Da frage ich mich doch: Lohnt es sich, diese Kurse zu besuchen, nur um eine, paar Frauen „flachzulegen“? Könnte man Geld und Zeit nicht sinnreicher investieren?
Eric Hegmann schrieb gerade in seinem Blog:
Durch ständig wechselnde Sexualkontakte hat sich selten dauerhaft das Selbstbewusstsein steigern lassen…
Da hat er recht, aber wie war das eigentlich mit dem sogenannten „Selbstbewusstsein“, das diese PUAs angeblich lehren? Es könnte doch immerhin sein, dass die PUAs und andere einschlägige Flirt-Trainer gar nicht das Selbstbewusstsein meinen, das wir entwickeln müssen, um flexibel und sinnreich durchs Leben zu manövrieren? Was wäre, wenn stattdessen eine Verhärtung der Denkweise eintreten würde, die man dort als vorgebliches „Selbstbewusstsein“ verkauft? Was, wenn die Umwandlung der Denkweise, die viele PUAs propagieren, eine Fixierung auf Barschlampen und andere Frauen dritter Wahl statt interessanter potenzieller Lebenspartnerinnen?
Scheuklappen gegen das Lebensglück für mehrere Tausend Euro? Nein, danke.