Downdating – eine Chance für Akademikerinnen?
Ein Teil der heutigen Akademikerinnen, die mit 30 Jahren beginnen, einen Mann zu suchen, wird keine Chance haben, auf „Augenhöhe“ zu heiraten. So simpel diese Botschaft ist, so groß ist offenbar die Aufregung darum.
Dabei ist das Ganze kaum mehr als ein mathematisches Problem: Schon in den vergangenen 30 Jahren war es für Frauen nicht leicht, einen Mann zu finden, der
– Akademisch gebildet und
– In einem angesehenen Beruf
– erfolgreich tätig war.
Denn wenn man der Wahrheit die Ehre geben will, dann ging es den Frauen vor 30 Jahren nicht um die akademische Ausbildung der Partner, sondern um das damit verbundene Ansehen und nicht zuletzt das sorgenfreie Leben, das man sich als Resultat des akademischen Berufs des Mannes erhoffte.
Updating – Hinaufheiraten
Frauen, die antraten, einen Akademiker zu heiraten, wussten auch zu jener Zeit bereits, dass die Konkurrenz groß war – und sie setzten andere Qualitäten gegen die akademische Bildung – hauptsächlich soziale Fähigkeiten und Liebeskunst. Viele lernten, sich in der Sprache der Akademiker zu verständigen, dies relativ leicht zu erlernen ist, und eigneten sich Interessen an, die Clara Normalverbraucherin nicht hatte: Kenntnisse in Kunst, Literatur oder Philosophie, beispielsweise.
Auch heute noch: Updating statt Downdating
Kommen wir in die Jetztzeit: Diese Frauen sind ja nicht verschwunden, sondern buhlen weiterhin um die Gunst des „Hinaufheiratens“. Sie tun es überwiegend in einem Alter, in dem die Damen von den Universitäten gerade mal ihre ersten beruflichen Schritte machen und an alles andere denken als ans Heiraten. Ist die Frau erst einmal „drin“ in den „akademischen Kreisen“, dann ist man dort auch akzeptiert, und ist der erste Mann, den man dort kennenlernte, nicht die richtige Wahl, dann ist es eben der Zweite.
Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben
Kommen wir zu den Akademikerinnen: In dem Alter, in dem sie üblicherweise ans Heiraten denken, meist deutlich über 30, finden Sie den Markt der männlichen Akademiker bereits ausgeplündert vor. Wollten sie vielleicht zu Anfang gar noch selber „hinaufheiraten“, die Lehrerin also vielleicht einen Mediziner, so finden viele von ihnen bald, dass sie nicht einmal mehr „adäquat“ heiraten können. Der Markt gibt die Männer erstens nicht her, und die Frauen haben inzwischen einen Dünkel: Wer so weit oben ist, so denken sie, der darf auch Herrscherinnenallüren haben, und wer solcherart Allüren hat, der darf auch Ansprüche haben, die es durchzusetzen gilt. Manchmal gelingt es dann tatsächlich noch, im dürftigen Angebot einen Mann zu finden – aber was passiert dann?
Dann wird frau vor allem älter, geht gegen 37 oder 38 und beginnt, sich Gedanken zu machen – und erst dann setzt sich die Erkenntnis durch, dass man vielleicht eine Ebene tiefer hätte aufsetzen sollen. Das heißt dann „Downdating“ oder im Falle der Heiraten „herunterheiraten“.
Downdating als Lösung?
Vor der Lösung kommt gemeinhin die Ursache – und da machen es sich die Frauen leicht: Sie tun so, als sei es nicht ihre Schuld, allein zu bleiben. Dabei hatte fast jede von ihnen Gelegenheit, doch ging mal die Karriere vor, mal trugen sie die Nase zu hoch und mal vergaßen sie einfach, dass sie älter wurden. Der eigentliche Grund für das Versagen in der Partnerwahl ist ja nicht das „Akademikerin sein“, sondern die damit verbundene Anspruchshaltung. Sie ist mit 25 in der Regel noch nicht stark ausgeprägt, hat sich aber zumeist bis 35 so verfestigt, dass eine Umkehr fast nicht mehr möglich ist. Man kann alten Hunden keine neuen Kunststücke beibringen, sagt der Brite, und selbst wenn diese Frauen ja noch nicht wirklich „alt“ sind, so sind sie innerlich doch so verfestigt, dass es schwer wird, sich selbst die „Flausen auszutreiben“. So kann man auch nicht einfach raten, nun „Downdating“ als Lösung zu verwenden, sondern man wird sich das Fell waschen lassen müssen, auch wenn es dabei nass wird: Eine Änderung der Lebenseinstellung wird nötig werden, und sie wird nicht von heute auf morgen möglich sein.
Sie vermissen die Lösungen? Dann sagen Sie der Liebepur, dass dieser Artikel fortgesetzt werden soll. Aber ich sage Ihnen gleich: Sie werden nicht darum herumkommen, sich das Fell waschen zu lassen.