Sind Tabu-Themen gar nicht Tabu?
Interessante Forschungsergebnisse liefert uns Dan Ariely von der Duke University. Der Professor hat sich Gedanken darüber gemacht, warum der E-Mail-Verkehr bei der Partnersuche ebenso öde verlief wie beim Blind Date und hatte deswegen einer Gruppe von Versuchspersonen aufgetragen, sich über betont heikle Themen zu unterhalten, wie zum Beispiel:
Wie viele Beziehungen hattest du? Wann ist die letzte Beziehung in die Brüche gegangen? Hast du Geschlechtskrankheiten? Wem hast du das Herz gebrochen? Was ist deine Haltung zu Abtreibung?
Tatsächlich waren die Teilnehmer mit den Ergebnissen dieser Gespräche äußert zufrieden, wie der Professor in seiner Kolumne für „The European“ berichtete.
Mich beschäftigt die Frage schon lange, ob wir uns wirklich auf den US-Import einlassen sollten, beim ersten Date nicht über „heikle“ Themen zu sprechen. Was bringt es uns, wenn wir das Thema „Religion“ vermeiden und unser Gesprächspartner ist praktizierender Katholik? Warum sollten wir nicht über Themen wie Jugendsexualität sprechen? Was nützt es uns, wenn wir mit einem Ausländerhasser am Tisch sitzen, selbst aber im Exportgeschäft mit Auslandsreisen arbeiten?
Was meinen Sie?