Von Schimpansen lernen heißt siegen lernen
„Singles: von Schimpansen lernen heißt Siegen lernen“ ist – zugegeben leicht abgewandelt – das Motto, das derzeit die Presse beschäftigt.
Angefangen hatte alles mit einer dpa-Meldung aus Amsterdam. Nach dem Motto «Wir unterscheiden uns auch in dieser Hinsicht weniger von Affen, als wir glauben», initiierte der Biologe Patrick van Veen Workshops für Manager, denen am Beispiel des Verhaltens von Affen demonstriert wird, wie sie ihren Führungsstil verbessern können. Wenn ich jetzt böswillig wäre, dann würde ich selbstverständlich sofort sagen: „Da muss Herr van Veen schon viel Erfolg gehabt haben“ – man sieht Manager und Politiker ja häufig in Talkshows und meint dann schon, irgendwie im Affengehege zu sein.
Nun also vergreift sich Herr van Veen an Singles, die den Affen in sich entdecken sollen. Für lumpige 35 Euro sollen sie nun alles lernen, was der Aff‘ von Natur raus kann: Zum Beispiel die Äffin erotisch anstinken: „Am natürlichen Geruch des Gegenübers kann eine Frau unbewusst erkennen, ob sein Immunsystem zu ihrem eigenen passt“ wird van Veen zitiert. Offenbar ist er sehr belesen, denn dieser Umstand wurde schon mehrfach durch Biologen verbreitet, kann aber vorläufig leider nur im Laborexperiment nachgewiesen werden. In Discos, Büros und U-Bahnen dürfte der Effekt überlagert werden.
Im Affenheim (Apenheul) zu Apeldoorn, wo das Seminar statfindet, sieht die Sache aber ganz anders aus – und deswegen darf den Affen auch beim Geschlechtsakt zugesehen werden. Wir wissen nicht, ob dies zu spontanen Nachahmungseffekten führt – aber auch das wird das Seminar wohl erweisen.
Gelesen habe ich dazu das Greenpeace-Magazin, aus dem auch die Zitate stammen.
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