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Ach, die Wirklichkeit …

Sie werden schon bemerkt haben, liebe Leserinnen und Leser: Ich war in Urlaub, und zwar in einem Ort, in dem es einen einzigen Gemischtwarenladen gibt, der zugleich als Mini-Touristeninformation und Bar fungiert. Allerdings hat der Ort eine Créperie mit Zigarettenverkauf – und da gibt es nun einmal weit und breit keinen anderen, weshalb gegen Abend die Handwerker hier noch einmal Station machen, ein Glas Cidre trinken und sich mit Zigaretten ausstatten.

Ja, sehen Sie mal, und das wurde mir mal wieder bewusst, wie das Leben so sein kann – in einem Teil der Bretagne, der nur mäßig vom Tourismus berührt wurde, im Tal der Blavet.

Wie Sie sicher wissen, falls Sie mich häufig lesen: Ich hasse Phrasendrescher – und dabei ist es mir eigentlich ziemlich gleich, ob es ein gewöhnlicher Fatzke mit Goldkettchen ist, der da herumprahlt, oder eine busengeschönte Blondine, die auch einmal etwas zur Unterhaltung der Öffentlichkeit beitragen will.

Aus meiner Sicht wird nicht nur über Lust und Sex, sondern auch über die Liebe und die Partnerwahl herumgeschwafelt, dass sich mir die Haare sträuben.

Beispiele dafür finden sich in Hülle und Fülle: Allein, wenn der Ausdruck „früher“ gebraucht wird – und man damit eine Zeit meint, die man selber gerade noch überblicken kann – das erweckt den Eindruck, dass die Zeiten „früher“ einmal besser für die menschliche Partnerwahl waren, und das waren sie nun wirklich nicht. Vor allem aber hasse ich die voreiligen und unüberlegten Aussagen von Psychologen und Soziologen, wie wir unsere Partner wählen. Bei dem Stellenwert, den die Wissenschaft in Deutschland genießt, werden solche Meinungen als Tatsachen genommen, auch wenn die Forscher gepfuscht haben.

Menschen mit Ansprüchen haben am Partnermarkt nichts zu suchen

Was mich allerdings am meisten stört, sind die sogenannten Ansprüche, und um es hier noch einmal besonders deutlich zu sagen: Menschen mit Ansprüchen passen nicht zum Partnermarkt – ja, man sollte ihnen sogar raten, sich davon fernzuhalten. Sie vergessen nämlich eines: Auf dem Partnermarkt ist man Verkäufer und Käufer zugleich – und die „Anspruchsmenschen“ kennen nur ihr Käuferprofil, nicht aber ihr Verkäuferprofil. Daraus ergeben sich zwei Möglichkeiten: Entweder, sie finden niemanden, weil sie die Nase zu hoch tragen und mögliche Käufer übersehen – oder aber, weil sie für Käufer ohnehin ziemlich uninteressant sind und sie in Wahrheit gar nicht so gefragt sind.

Fragen wir noch einmal so herum: Warum sollte ich einen Menschen mit hohen Ansprüchen treffen, wenn ich genau so gut einen Menschen mit ganz gewöhnlichen Bedürfnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten kennenlernen kann? Wer würde jemanden wählen, von dem dauernd Ansprüche ausgehen, der aber nicht viel schenken will, wenn es genügend andere Menschen gibt, die viel schenken werden, ohne Ansprüche anzumelden?

Ernsthaft: Diese Anspruchsmenschen sind ein gesellschaftliches Ärgernis – und dies nicht nur in Partnerbörsen. Das ist die Wahrheit, aber sie darf normalerweise nicht gesagt werden, wenn man keinen Ärger bekommen will.

Dabei ist es einfach, vom hohen Ross herunterzukommen: Absteigen und zu Fuß gehen. Ein paar Schritte werden Ihnen zeigen: Sie können Menschen auch dann auf Augenhöhe begegnen, wenn Sie mit anderen Bildungs- und Einkommensgruppen zusammenkommen. Sie können von diesen Leuten lernen, wenn sie mit ihnen sprechen, und Sie werden vieles über sich selbst erfahren, falls Sie es tun.

Übrigens wäre da noch das persönliche Inventar: Schreiben Sie doch einmal auf, was Sie für das andere Geschlecht attraktiv macht, und bewerten Sie es mit Schulnoten von eins bis sechs. Wenn Sie eine Frau sind, dann legen Sie das Ganze einmal einem ehrlichen Knochen vor, möglichst einem schwulen Freund oder einem, der an Ihnen als Geliebte nicht das geringste Interesse hat. Sie werden sich über das Streichkonzert wundern, das sie dann erwartet. Gehen Sie dabei dennoch davon aus, dass Sie Ihr gegenüber aus Höflichkeit eine Schulnote zu gut einstuft. Wenn Sie ein Mann sind: Suchen Sie sich eine lesbische Freundin oder eine ältere Tante oder Cousine, um den gleichen Test zu machen.

Nun, und wenn Sie damit durch sind, dann fangen Sie noch einmal an mit der Partnersuche, und dazu habe ich noch einen Tipp für Sie: Alles eine Nummer kleiner angeben, vor allem aber: Einkommen, Ausbildung und Stellung.

Sie sehen: Ich glaube, dass jedem geholfen werden kann – doch ist dazu Einsicht nötig. Wer sie rechtzeitig sucht, der findet auch seinen Wunschpartner.

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