Männer- und Frauenratgeber: Kaum mehr als Papiermüll
Ich schrieb ja heute bereits, dass der neue Geschlechterkampf ein riesiger Blödsinn ist – und dazu gehören, mit Verlaub, all diese Machwerke, die uns sagen, wollen, was wir am besten tun sollten, um Männer oder Frauen zu erobern, flachzulegen, sie zu verändern, besseren Sex mit ihnen haben oder was sonst ansteht. Niemand ist davon frei, manchmal einen solchen Tipp zu heben – auch ich nicht, und manchmal muss man Frauen und Männer separieren, um der Wahrheit näher zu kommen. Aber dann muss man sie eben auch wieder zusammen führen, damit beide einen Gewinn aus den Erkenntnissen haben.
Doch der Großteil der einschlägigen Bücher wurde in voller Absicht geschlechtsspezifisch geschrieben – und die meisten von ihnen basieren auf demselben Strickmuster: «Sie selbst sind die einzige Persönlichkeit, die auf Erden existiert, während das andere Geschlecht sich aus „Frauen“ oder „Männer“ zusammensetzt, die letztendlich gar keine Persönlichkeit haben, sondern nichts als Manipulationsobjekte sind.»
Um es noch einmal zu verdeutlichen: Es gibt „die Männer“ und „die Frauen“ nicht, obgleich es eine Gruppe unter ihnen geben mag, die in einer bestimmten Weise reagieren wird. Aber wenn wir „einer Frau“ oder „einem Mann“ nahe kommen wollen, dann müssen wir uns schon daran gewöhnen, dass wir mit Marc oder Isabell reden, schlafen oder auch streiten. Es wäre gut, wenn wir uns alle daran gewöhnen würden, und den „schrecklichen Vereinfachern“, die uns auf „Mann“ oder „Frau“ reduzieren wollen, endlich einmal sagen würden, dass sie im Grunde nichts als Papiermüll produzieren.
Cassy wies uns per RSS auf diesen in etwa gleichlautenden Beitrag von Dr. Marty Klein hin.