USA: Generalstaatsanwalt kontra Partnervermittler
Die Staatsanwaltschaft musste sich in den USA mit einer Vertriebsfirma für eine US-amerikanische Partneragentur beschäftigen. Sie muss nun nicht nur erhebliche Geldstrafen und Kosten zahlen, sondern auch ihre Geschäftsgebaren ändern, wie die Zeitung „SeatllePi“ berichtete.
Das Verfahren war in Gang gekommen, nachdem sich KiroTV der Sache angenommen hatte. Dort hatte sich eine Dame beklagt, die Vertreter des Unternehmens hätten ihr vorgegaukelt, „Tausende von Männern in ihrer Nähe“ in der Kartei zu haben – und zwar in ihrer Altersgruppe – die Dame ist über 60 Jahre alt und wohnt in Mukilteo, einer 20.000-Seelen Gemeinde im Staat Washington (USA). Doch die Ankündigungen der Vertreter erwiesen sich als „stark übertrieben“. Für die 4000 USD, die sie bezahlte, wies das Unternehmen zwei interessierte Herren nach, von denen einer bei ihr anrief – also ein Telefonanruf für 4000 US-Dollar.
Das pikante an der Sache besteht unter anderem darin, dass die Partnervermittler ihren Kunden mehr aktive Mitglieder vorgegaukelt hatten, als dies tatsächlich der Fall war. Das betroffene Unternehmen wurde deshalb aufgefordert, vor allem die Anzahl der Mitglieder nicht zu „fehlinterpretieren“, wobei besonders auf „aktive Mitglieder, Geschlecht, Alter und Wohnort“ hingewiesen wurde.
Wie oft dies in Deutschland auch passiert, wissen wir nicht. Es gab aber in jüngster Zeit einen spektakulären Prozess, in der das betroffene Unternehmen zur Rückzahlung der Vermittlungsgebühr verurteilt wurde.
Ganz allgemein wird der Untergang des einst florierenden deutschen Partnervermittlungs-Geschäfts in den 1980er und 1990er Jahren auf eine drastische Zunahme von Fällen zurückgeführt, die man nach Volksmeinung nicht anders als „betrügerisch“ bezeichnen kann, obgleich diese Bezeichnung juristisch nicht immer zutreffen mag. Auch bei diesen Fällen kamen Vertreterinnen und Vertreter zum Einsatz, die insbesondere durch die Koppelung von Kreditgeschäften und Partnervermittlungsgeschäften auffielen. Der Spiegel berichtete damals in seiner Druckausgabe ausführlich.
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